Studieren mit Beeinträchtigung - bundesweite Befragung startet / Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten werden zu ihrer Studiensituation befragt / Fragebogen geht an 700.000 Studierende
(Berlin) - Diese Woche startet die zweite Auflage der bundesweiten Online-Studierenden-Befragung "beeinträchtigt studieren" ("best2") des Deutschen Studentenwerks (DSW) und des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW). Die erste dieser Befragungen fand im Sommer 2011 statt; damals beteiligten sich rund 15.000 betroffene Studierende. "best2" wird wie die Vorgängerstudie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten an mehr als 150 Hochschulen haben jetzt zehn Wochen Zeit, Auskunft zu geben: Welche Herausforderungen müssen sie bewältigen? Wie gut greifen die Nachteilsausgleiche? Welche Unterstützungsangebote sind hilfreich? Welche Rolle spielen Lehrende sowie Kommilitoninnen und Kommilitonen?
Nach den Ergebnissen der 20. Sozialerhebung haben rund sieben Prozent der Studierenden eine Beeinträchtigung, die sich studienerschwerend auswirkt. Deshalb werden seit dieser Woche mehr als 700.000 Studierende - mit und ohne Beeinträchtigung - von ihren Hochschulen per E-Mail angeschrieben. Wer keine studienerschwerende Beeinträchtigung hat, kann die Anfrage ignorieren. Wer als Studentin oder Student eine chronisch-somatische Krankheit, eine psychische Erkrankung, eine Sinnes- oder körperliche Beeinträchtigung, eine Teilleistungsstörung wie Legasthenie oder eine andere Beeinträchtigung hat, wird eingeladen, an der Befragung teilzunehmen.
Die Ergebnisse der Datenerhebung "best2" werden im Frühjahr 2018 veröffentlicht.
"Studierende mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen müssen in besonderer Weise bedacht und unterstützt werden", sagt Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. "Dazu bedarf es einer soliden Datenbasis, auf die die Hochschulen und die Politik gleichermaßen angewiesen sind. Wir müssen die Lebenssituation von Studierenden mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten besser verstehen, deshalb fördert das BMBF auch diese zweite Befragung."
Der Präsident des Deutschen Studentenwerks, Dieter Timmermann, lädt Studierende mit Beeinträchtigungen ein, sich an "best2" zu beteiligen: "Indem Sie an der Befragung teilnehmen, liefern Sie die Grundlage für unsere politische Lobbyarbeit im Interesse aller Studierenden mit Behinderungen und chronischen Krankheiten. Sie helfen, Ihre individuelle Situation und auch jene Ihrer Mitstudierenden zu verbessern. Machen Sie mit!"
Monika Jungbauer-Gans, wissenschaftliche Geschäftsführerin des DZHW begrüßt die Studierendenbefragung best2: "Sind unsere Hochschulen barrierefrei? Wer könnte besser dazu Auskunft geben, als die Studierenden selbst? Ich hoffe, dass viele Studierende mit sichtbaren und nicht-sichtbaren Beeinträchtigungen die Chance nutzen, um ihre Erfahrungen mit Studium und Hochschule weiterzugeben. Denn Hochschulen und Politik brauchen aktuelle Daten, um eingeleitete Maßnahmen zu überprüfen und neue Handlungsfelder zu erkennen."
Quelle und Kontaktadresse:
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