Studien zum Ausbaustand der digitalen Infrastruktur in Bayern
(München) - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sieht Bayern auf einem sehr guten Weg beim Ausbau der digitalen Infrastruktur.
„Sowohl bei den Breitbandanschlüssen als auch für die mobile Datenübertragung ist der Ausbau der digitalen Netze im Vergleich zum vergangenen Jahr erfreulicherweise weiter dynamisch gestiegen. Gleichzeitig treiben datenintensive Technologien wie Künstliche Intelligenz, Virtual und Extended Reality oder Cloud-Anwendungen den Bedarf weiter in die Höhe. Der Freistaat steht vor enormen Herausforderungen: Einerseits streben wir zu Recht eine Vorreiterreiterrolle in der digitalen Transformation an, andererseits erfordert ein flächendeckender Ausbau der digitalen Netze mit hohen Bandbreiten besondere Anstrengungen“, betont vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Dies sind die Kernergebnisse zweier aktueller Studien der vbw, erstellt von der IW Consult GmbH und der GMS Dr. Jung GmbH.
„Die positive Nachricht ist: Die bayerische Breitbandförderung wirkt: 93,1 Prozent der ländlichen Räume haben eine Rate von über 50 Mbit/s. Das ist eine Steigerung um mehr als den Faktor neun in den letzten zwölf Jahren. Trotzdem gibt es ein regionales Gefälle, das sich insbesondere bei den Gigabit- und Glasfaseranschlüssen zeigt. Nur die städtischen Regionen liegen mit 89,5 Prozent an Gigabitanschlüssen über dem Bundesdurchschnitt. Einen Glasfaseranschluss können derzeit nur 37,7 Prozent der Unternehmen in der Stadt nutzen, auf dem Land sind es lediglich 21,7 Prozent. Glasfaseranschlüsse in Gewerbegebieten haben 54,8 Prozent der Unternehmen und damit ebenfalls weniger als der Bundesdurchschnitt von 57,4 Prozent“, so Brossardt.
Bei der 5G-Mobilversorgung sieht die vbw noch Luft nach oben. „An bis zu zwei Dritteln der Messpunkte aller LTE-Provider an Autobahnen und Landstraßen ist kein 5G-Empfang möglich. Fakt ist: Viele Unternehmen sind mit Beeinträchtigungen durch unzureichende digitale Netze konfrontiert“, erklärt Brossardt.
Die vbw fordert einen noch schnelleren Ausbau der digitalen Infrastruktur. „Notwendig ist eine flächendeckende Versorgung mit Glasfaseranschlüssen sowie bei der 5G-Mobilfunkversorgung. Hier ist noch viel zu tun. Es braucht im Gigabitförderprogramm des Bundes verlässliche Förderzusagen sowie die stärkere Berücksichtigung regionaler Bedarfe bei der Mittelvergabe. Das Telekommunikations-Netzausbau-Beschleunigungsgesetz muss zügig verabschiedet werden. Dabei muss das überragende öffentliche Interesse beim Ausbau der digitalen Infrastruktur im Gesetz verankert werden, um Ausbauvorhaben beschleunigen zu können“, fordert Brossardt.
Staatsminister Albert Füracker, MdL ergänzte: „Der Freistaat Bayern ist auf einem sehr guten Weg beim Ausbau der flächendeckenden digitalen Infrastruktur – das bekräftigt die aktuelle Studie der vbw! Kein anderes Bundesland unterstützt so kraftvoll beim Breitbandausbau wie der Freistaat Bayern. Wir nehmen ganz klar eine Vorreiterrolle in Deutschland ein! Über 2,6 Milliarden Euro haben wir aus Landesmitteln seit 2014 in den Gigabitausbau investiert, damit werden über 105.000 Kilometer Glasfaserleitungen verlegt. Und wir werden nicht nachlassen, wir machen weiter! Ziel ist es, auch die ländlichen Regionen umfassend an das Gigabit-Netz anzubinden. Bereits über 99 Prozent der Haushalte in Bayern verfügen über schnelles Internet nach EU-Definition, bald haben über 81 Prozent Zugang zu Gigabitbandbreiten – dies ist ein Beleg dafür, dass unsere Fördermaßnahmen Wirkung zeigen.“
Die Studie „Breitbandbedarf der bayerischen Unternehmen 2024 – leitungsgebunden und mobil steht unter: www.vbw-bayern.de/breitbandbedarf zum Download bereit und die Studie „Versorgungsgrad der digitalen Infrastruktur in Bayern“ steht unter www.vbw-bayern.de/versorgungsgrad zum Download bereit.
Quelle und Kontaktadresse:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V., Max-Joseph-Str. 5, 80333 München, Telefon: 089 55178-100