Studie zur Solo-Selbständigkeit belegt Notwendigkeit der Meistererfordernis
(Berlin) - Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg, erklärt zur heutigen Vorstellung der Studie der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales "Selbständig: Solo und prekär" zur Solo-Selbständigkeit in Berlin:
"Die Ergebnisse der Studie belegen unsere Forderung nach Wiedereinführung der Meistererfordernis. Angesichts der enormen baulichen Herausforderungen in Berlin und Brandenburg muss die Qualität der Bauausführung gesichert werden. Das gelingt nur mit gut qualifizierten Unternehmern." In der Meisterfortbildung werden nicht nur vertiefte technische Fertigkeiten vermittelt, sondern auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse als Grundlage jedes erfolgreichen Unternehmertums. Auch das Rüstzeug für Ausbildung wird vermittelt und ist damit ein Garant für das System der dualen Ausbildung.
"Aus unserer Sicht ist es allerhöchste Zeit, die Meisterpflicht im Fliesenlegerhandwerk aber auch bei Gewerken, wie Estrich oder Parketthandwerk wiedereinzuführen - allein schon, um den Verbrauchern Sicherheit bei der Beauftragung von Betrieben zu geben. Denn was nützen einem Bauherrn oder Mieter die besten Materialien, wenn sie nicht fachgerecht angebracht werden?" hinterfragt die Hauptgeschäftsführerin des Bauverbands. Die Folge mangelnder Aus- und Fortbildung unter den Solo-Selbständigen ist nicht nur die mangelnde Qualität ihrer Arbeit, sondern oftmals auch ihre prekären sozialen Verhältnisse.
Hintergrund
Seit der Novelle der Handwerksordnung im Jahr 2004 kann sich im Fliesen- und Estrichleger- aber auch im Parketthandwerk jeder selbstständig machen, ohne eine fachliche Qualifikation nachzuweisen. Die Folgen: mangelhafte Ausführungen, Solo-Selbständigkeit oder Schwarzarbeit und oft teure Nachbesserungen, die den Verbraucher zu Recht ärgern und zu einer Rufschädigung der gesamten Branche führen.
Außerdem befinden sich die Solo-Selbständigen oft in einer sehr schlechten sozialen Situation, da sie keine ständigen Aufträge haben und die Vergütung für ihre Leistung in der Regel sehr niedrig ist. Auch die soziale Absicherung fehlt in vielen Fällen.
Quelle und Kontaktadresse:
Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V.
Claudia Kintscher, Pressesprecherin
Nassauische Str. 15, 10717 Berlin
Telefon: (030) 8600040, Fax: (030) 86000461
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