Studie zur privaten Kreditaufnahme 2023: Verbraucher nutzen weiterhin Finanzierungen zur Konsumanschaffung, Kreditumfang geht zurück
(Berlin) - Jeder dritte Verbraucherhaushalt verwendet regelmäßig Finanzierungen, um Konsumgüter wie Autos, Möbel oder Computer anzuschaffen. Im Schnitt haben diese Haushalte 1,9 laufende Finanzierungsverträge. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung der Ipsos Marktforschung, die im Auftrag des Bankenfachverbandes jährlich rund 1.700 Verbraucherhaushalte nach ihren Finanzierungsgewohnheiten befragt.
Während der Finanzierungsanteil und die Vertragszahlen im Vorjahresvergleich nahezu konstant geblieben sind, hat sich die gesamte offene Finanzierungssumme um 1.300 Euro auf 11.800 Euro reduziert, also um rund ein Zehntel. "Jeder fünfte Haushalt musste Anschaffungen verschieben oder ganz auf sie verzichten", erläutert Jens Loa, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes. Hauptgrund waren gestiegene Energie- und Lebenshaltungskosten. Im Durchschnitt verfügen Finanzierungsnutzer über ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen von 3.410 Euro und liegen damit über dem bundesweiten Mittelwert.
Erhöhte Finanzierungsnachfrage im Handel
In Zeiten begrenzter finanzieller Freiräume ist die Nachfrage nach Finanzierungen deutlich gestiegen. So haben 71 Prozent aller Kunden, die im Handel eine Ratenzahlung nutzen, bereits selbst nach entsprechenden Zahlungsoptionen gefragt. Das ist ein Plus von sieben Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Die Möglichkeit, in Raten zu bezahlen, hat generell einen hohen Einfluss auf die Kaufentscheidung. Rund zwei Drittel aller finanzierten Käufe wären ohne entsprechende Angebote nicht zustande gekommen. "Finanzierungsangebote sind unverzichtbar, um Verbrauchern eine Teilhabe am Konsum zu ermöglichen", so Loa. Hauptanlass für eine Konsumfinanzierung bleibt dabei die Anschaffung eines Kraftfahrzeugs. Jeweils 28 Prozent aller Ratenkredite dienen dem Kauf eines Neu- bzw. Gebrauchtwagens.
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Stephan Moll, Referatsleiter Public Affairs und Kommunikation
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