Studie bestätigt: Keine höhere Spendenbereitschaft durch den 11. September
(Frankfurt/Main) - Der 11. September hat nicht zu höherer Spendenbereitschaft in Deutschland geführt, ganz im Gegensatz zu den Erfahrungen in den USA. Dies ist eines der Ergebnisse des TNS-EMNID-Spendenmonitors 2001. Bestätigt seien damit die Erfahrungen, die seit September auf dem deutschen Spendenmarkt von vielen Organisationen gemacht würden, so Dr. Christoph Müllerleile von der Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing (BSM) Deutscher Fundraisingverband e.V. Nach wie vor seien die Deutschen stark verunsichert.
Viele Menschen hätten sich gefragt, wie sinnvoll es sei, für die Terroropfer in den reichen USA zu spenden. Noch sei ungeklärt, wie hoch die Spendenbereitschaft für die Kriegsopfer und Flüchtlinge in Afghanistan ist. Die BSM habe jedoch von einigen ihrer Mitglieder erfahren, dass sich die Hilfs- und Spendenbereitschaft für Afghanistan bei den Organisationen in Grenzen halte.
Der Spendenmonitor des Bielefelder Forschungs-Instituts TNS-EMNID wird seit 1995 alljährlich aufgrund einer repräsentativen Umfrage erstellt. Die BSM unterstützt das Unternehmen bei der Suche nach teilnehmenden Organisationen und der Auswertung der Studie. Im September dieses Jahres wurden 4165 deutschsprachige Bundesbürger ab 14 Jahren befragt. Wie in den Vorjahren gaben auch diesmal nur rund 40% der Gesamtbevölkerung an, in den letzten zwölf Monaten für wohltätige Zwecke gespendet zu haben. Neben Katastrophenfällen wird für die Behinderten- und Krankenhilfe sowie für kirchliche Zwecke am meisten gespendet. Nach wie vor ist die Spendenfreudigkeit vor allem unter leitenden Angestellten sowie unter Selbständigen überdurchschnittlich ausgeprägt. Die Spendentätigkeit der Männer hat im Vergleich zum Jahr 2000 spürbar zugenommen.
Nur 48% derer, die gespendet haben, sind mit den Spendenorganisationen zufrieden. Mehr als jeder dritte Spender beklagt eine defizitäre Informationspolitik und die Medienpräsenz der unterstützten Organisationen. Ähnlich wie in den Vorjahren gaben auch im Jahr 2001 80% der Spender unter den Befragten an, in etwa gleich viel gespendet zu haben wie im Vorjahr, 13% eher mehr und 7% eher weniger.
Der TNS-EMNID-Spendenmonitor spiegele die Stimmung unter den deutschen Spenderinnen und Spender auf repräsentative Weise wider, so Projektleiter Sandro Matzke von TNS-EMNID. Seit 1995 befragt das Institut alljährlich im Herbst deutsche Spenderinnen und Spender. Dabei geht es vor allem darum, zu ermitteln, aus welchen Motiven heraus die Deutschen Geld für einen "guten Zweck" geben. Darüber hinaus werden die Befragten auch um ihre Meinung zur Kompetenz einzelner Spendenorganisationen gebeten.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing (BSM) - Deutscher Fundraising Verband e.V. ist der Berufsverband der im Fundraising Tätigen und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Ihr gehören mehr als 700 Expertinnen und Experten der Mittelbeschaffung für gute Zwecke an. Der Verein setzt sich besonders für die Einhaltung ethischer Grundsätze in der Spendenwerbung mit dem Ziel des Schutzes der Spender und der seriösen Spendenorganisationen ein.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing (BSM)- Deutscher Fundraising Verband e.V.
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