Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Studentenwohnungen: Teure Mangelware

(Köln) - Es gibt immer mehr Studenten, gleichzeitig fehlen tausende studententaugliche Wohnungen. Dadurch steigen Wohnungsmangel und Mieten, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Studieren ist teuer und in manchen Städten ohne Job oder Unterstützung der Eltern inzwischen kaum noch zu bezahlen. Besonders schwierig ist die Lage in Großstädten, zeigt der aktuelle IW-Studentenwohnpreisindex: Demnach kostete eine 30-Quadratmeter-Wohnung mit durchschnittlicher Ausstattung und guter Anbindung zur Universität in München im ersten Halbjahr dieses Jahres rund 635 Euro, etwa 25 Euro mehr als noch im Jahr zuvor. Die Studie basiert auf Inseraten der Kooperationspartner ImmobilienScout24 und wg-suche.de.

Für die schwierige studentische Wohnungsmarktlage gibt es gleich mehrere Gründe. So schreiben sich immer mehr Abiturienten an deutschen Hochschulen ein. In den Universitätsstädten konkurrieren sie mit Senioren, Berufseinsteigern und Pendlern. Auf der anderen Seite bauen die Städte längst nicht genug studententaugliche Wohnungen. Und selbst in Städten, in denen viele neue kleine Wohnungen entstanden sind, hat sich die Lage nicht spürbar entspannt: In Leipzig wurden beispielsweise zwischen den Jahren 2011 und 2016 rund 61.000 zusätzliche kleine Wohnungen geschaffen, dafür ist der Bestand insgesamt aber nur um 21.000 gestiegen. Das spricht dafür, dass vor allem größere Wohnungen in kleine Einheiten aufgeteilt sind - und das entlastet den Markt kaum.

Die Mieten steigen aber auch durch andere Faktoren. So kostet Wohnen typischerweise immer dann mehr, wenn die Bürger einer Stadt mehr verdienen - das trifft aktuell besonders auf München und Heidelberg zu. Hier liegen die Bruttolöhne im Schnitt bei gut 4.000 Euro im Monat, mit steigender Tendenz. Studenten konkurrieren bei ihrer Wohnungssuche also mit vielen Gutverdienern, auch abseits der Millionenstädte. "Nur der Bau neuer Wohnungen entspannt die Lage an den Hochschulstandorten", sagt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. "Hier hinken die Städte allerdings dem Einwohnerzuwachs immer noch hinterher, vor allem, weil zu wenig Bauflächen ausgewiesen werden." Zudem sollten die Städte konsequent nachverdichten, um innenstadtnahe, bezahlbare Wohnungen zu schaffen.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Pressestelle Konrad-Adenauer-Ufer 21, 50668 Köln Telefon: (0221) 4981-0, Fax: (0221) 4981-533

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