Strukturelle Hürden im deutschen Bankensektor beseitigen
(Berlin) - Am 6. November 2003 veröffentlichte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Deutschland-Berichte, in denen er sich ausführlich mit der Situation und Struktur der deutschen Kreditwirtschaft befasst. Deren wichtigstes Ergebnis ist: Die deutschen Kreditinstitute seien gegenwärtig in der Lage, externe Schocks zu überstehen. Dennoch, so der IWF, seien grundlegende Strukturreformen im deutschen Bankenmarkt dringend erforderlich, um die Stabilität des deutschen Bankensystems dauerhaft zu sichern.
Die privaten Banken unterstützen die Forderungen des IWF nach einer Öffnung des Drei-Säulen-Modells, der Abschaffung des Regionalprinzips und der Privatisierung öffentlich-rechtlicher Kreditinstitute. Die strukturellen Hürden zwischen den verschiedenen Bankengruppen müssen beseitigt werden, sagte Dr. Manfred Weber, Hauptgeschäftsführer und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB).
Dies gewinne insbesondere vor der aktuellen Diskussion um den geplanten Verkauf der Sparkasse Stralsund an einen privaten Investor besondere Bedeutung, so Weber weiter. Jetzt sei die Politik gefordert, diesen Umdenkungsprozess, der auf Bundesebene begonnen habe, auch auf Kommunal- und Länderebene fortzusetzen. Nach der souveränen Entscheidung der Stralsunder Bürgerschaft, eine Sparkassen-Privatisierung zu prüfen, solle jetzt ein Bieterverfahren eingeleitet werden. Denkverbote sind hier fehl am Platze, befürwortet Weber das Stralsunder Votum. Die Privatisierung einer Sparkasse wäre ein erster entscheidender Schritt für die Begrenzung staatlicher Aktivitäten im Finanzsektor. Der Staat sollte sich ganz aus dem normalen Bankgeschäft zurückziehen. Die Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass dies auch im Interesse der Kunden liegt.
Die wichtigsten Schlussfolgerungen des IWF zum Bankenmarkt in Deutschland hat der Bankenverband in seiner aktuellen Broschüre Das deutsche Bankensystem unter der Lupe des Internationalen Währungsfonds (IWF) zusammengefasst und kommentiert. Die Publikation aus der Reihe Daten, Fakten, Argumente steht unter www.bankenverband.de/broschüren als pdf-Datei zur Verfügung und kann beim Bundesverband deutscher Banken, Postfach 04 03 07, 10062 Berlin, per E-Mail unter pressestelle@bdb.de oder per Fax 030/1663-1299 bestellt werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)
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