Stromerzeugung 2008: Strombranche setzt auf breiten Energiemix / Erneuerbare Energien steigern Anteil / Kohle und Kernenergie bleiben wichtigste Energieträger
(Berlin) - Die deutschen Elektrizitätsunternehmen haben im vergangenen Jahr fast genau so viel Strom erzeugt wie im Jahr 2007. Die Nettostromproduktion stieg von 598,9 Milliarden Kilowattstunden geringfügig auf 599,3 Milliarden Kilowattstunden. Damit hat sich der in den zurückliegenden Jahren verzeichnete Anstieg nicht fortgesetzt. "Der Konjunktureinbruch im letzten Quartal 2008 hat sich auch auf den Absatz der Stromwirtschaft ausgewirkt", erklärte hierzu Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Kohle und Kernenergie blieben auch im vergangenen Jahr die wichtigsten Energieträger in der Stromwirtschaft. Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Stromproduktion beruhten auf ihrem Einsatz. Erdgas trug mit 14 Prozent zur Stromerzeugung bei. Erneuerbare Energien wie Wind, Wasser, Biomasse und Sonne konnten ihren Anteil am Erzeugungsmix leicht auf rund 15 Prozent steigern. "Damit ist die Energiewirtschaft dem Ziel der Bundesregierung, den Anteil regenerativer Energieträger an der Stromversorgung bis 2020 auf 30 Prozent zu steigern, wieder einen Schritt näher gekommen", betonte Müller.
Sie hob aber hervor, dass auch in Zukunft konventionelle Kraftwerke die Hauptlast der Stromerzeugung in Deutschland tragen werden. Müller: "Selbst wenn es gelingen sollte, den Anteil der erneuerbaren Energien auf 30 Prozent der Stromerzeugung zu steigern, müssen immer noch 70 Prozent des Strombedarfs in konventionellen Kraftwerken produziert werden." Deutschland könne als Industrieland bei der Stromproduktion in absehbarer Zeit auf keinen Energieträger verzichten. An der Entwicklung der Technologien zur Abtrennung und Speicherung des Treibhausgases Kohlendioxid (CCS) werde gearbeitet, um künftig einen klimafreundlicheren Einsatz von Kohlekraftwerken zu ermöglichen. Doch auch Kernkraftwerke müssten im Erzeugungsmix weiter ihren Platz haben, wenn die Stromerzeugung wirtschaftlich, sicher und klimafreundlich sein soll, erklärte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
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