Stromerzeugung 2005: Stromwirtschaft nutzt vielfältigen Energiemix / Stromproduktion blieb stabil / Kernenergie lieferte fast 30 Prozent und erneuerbare Energien elf Prozent des Stroms
(Berlin) - "Die deutschen Stromversorger nutzen einen vielfältigen Energiemix, um Preis- und Versorgungsrisiken möglichst gering zu halten." Das erklärte Eberhard Meller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin, zur Erzeugungsbilanz 2005. Die Stromproduktion im Bereich der allgemeinen Versorgung blieb 2005 mit rund 536 (2004: 534) Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) stabil, berichtete der Branchenverband nach ersten Erhebungen. Die Einspeisungen von Ökostrom seien dabei mitgerechnet.
Die Kernenergie hatte 2005 mit 155 (158) Mrd. kWh einen Anteil von 29 Prozent am Energiemix der Stromversorger, ermittelte der VDEW. Braunkohle habe mit 140 (143) Mrd. kWh rund 26 Prozent der Erzeugung geliefert. Die Stromproduktion aus Steinkohle sank um gut fünf Prozent auf 111 (117) Mrd. kWh. Das entsprach einem Anteil von 21 Prozent. Auf Erdgas seien zehn Prozent der Erzeugung entfallen. Den Zuwachs auf 52 (45) Mrd. kWh bewirkte vor allem der wachsende Bedarf an Steuer- und Regelenergie zum Ausgleich der schwankenden Ökostromlieferungen.
Der Beitrag erneuerbarer Energien, so der VDEW, wuchs auf 59 (55) Mrd. kWh oder elf Prozent der Stromproduktion. Dabei sei die Windenergie auf einen Anteil von fünf Prozent gekommen und die Wasserkraft auf vier Prozent. Den restlichen Ökostrom hätten Biomasse und Photovoltaik geliefert. Weitere rund drei (drei) Prozent der Netto-Stromproduktion erzeugten die Stromunternehmen aus Heizöl, mit Pumpspeicherkraftwerken und sonstigen Energieträgern, berichtete der VDEW. Eine vollständige Tabelle ist abrufbar unter www.strom.de.
Meller betonte: "Im Hinblick auf die künftige Ausgestaltung des Energiemixes ist es wichtig, alle Aspekte einer sicheren, wirtschaftlichen und umweltverträglichen Energieversorgung in Einklang zu bringen." Auch angesichts der weltweit weiter steigenden Energienachfrage müsse neu über die künftige Zusammensetzung des Energiemixes nachgedacht werden.
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