Pressemitteilung | k.A.

Streiks gefährden Arbeitsplätze im ostdeutschen Baugewerbe

(Berlin) - Zu den rechtswidrigen Arbeitsniederlegungen im Berliner Baugewerbe erklärte der Präsident des Zweckverbundes Ostdeutscher Bauverbände (ZVOB), Emil Hunold: „Das Verhalten der Gewerkschaftsfunktionäre ist völlig verantwortungslos. Die IG BAU versucht ihre geringe Akzeptanz in Ostdeutschland mit blindem Aktionismus zu übertünchen. Die Bauarbeiter in den Betrieben haben kein Interesse daran, dass ostdeutsche Baugewerbe und ihre Arbeitsplätze zu destabilisieren. Die Gewerkschaft hat sich mit ihren realitätsfernen Forderungen selbst ins Abseits manövriert. Die Bauarbeitgeber werden von ihrer sachlichen und marktorientierten Tarifpolitik nicht abweichen.“

Präsident Hunold verwies darauf, dass im ostdeutschen Baugewerbe allein im vergangenen Jahr rd. 43.000 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verloren hätten. Eine Trendwende sei für das laufende Baujahr nicht zu erkennen. In den ersten zwei Monaten 2002 hat die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum nochmals um 14,5 % abgenommen. Die Arbeitslosenquote im ostdeutschen Bauhauptgewerbe liegt etwa bei 35 %. Umsätze und Baupreise als auch die Produktivität sind rückläufig, so dass Verteilungsspielräume nicht vorhanden sind. Hunold sagte: „Die Baubetriebe in Ostdeutschland können in der gegenwärtigen krisenhaften Situation keine weiteren Kostensteigerungen verkraften. Die Mitgliedsverbände des ZVOB haben produktive Vorschläge unterbreitet, um die Beschäftigung im ostdeutschen Baugewerbe zu stabilisieren“. Der ZVOB fordert eine Verminderung des Urlaubsanspruchs von 30 auf 25 Arbeitstage, eine Verminderung der Sozialtage um 3, Abschaffung von Lohnausgleich und Kündigungsmöglichkeit bei witterungsbedingtem Arbeitsausfall im Winter mit Tagesfrist. Dadurch lassen sich die Lohnzusatzkosten um etwa 5 % der Bruttolohnsumme vermindern.

Gleichzeitig forderte Hunold die Politik auf, nun endlich zu handeln und die Rahmenbedingungen für das ostdeutsche Baugewerbe zu verbessern. Denn nicht die Baubetriebe und deren Beschäftigte seien Schuld an der Baukrise, so Hunold, sondern die Politik, die sich seit Jahren weigere, für faire Rahmenbedingungen auf dem deutschen Baumarkt zu sorgen.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverbund des ostdeutschen Baugewerbes e.V. (ZVOB) Nassauische Str. 15 10717 Berlin Telefon: 030/8600040 Telefax: 030/86000461

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