"Streiks am Flughafen Stuttgart sind völlig überzogen und schädigen Tausende von unschuldigen Passagieren"
(Bad Homburg/Stuttgart) - Die 18-stündigen "Warnstreiks" der Gewerkschaft ver.di am Flughafen Stuttgart sind völlig überzogen, nicht nachvollziehbar und schädigen Tausende von unschuldigen Passagieren", darauf wies heute der Hauptgeschäftsführer des BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft, Dr. Harald Olschok, hin. Ver.di hatte für die Luftsicherheitskontrollkräfte eine Erhöhung von 16,67 Prozent erhoben. Dies sei keine realistische Tarifpolitik mehr, so Olschok.
Die Arbeitgeber hatten in der dritten Verhandlungsrunde am 15. Dezember 2014 angeboten, die Löhne der Sicherheitskontrollkräfte in diesem Jahr von 15,00 Euro auf 15,49 Euro und ab dem 1. Januar 2016 auf 15,98 Euro je Stunde zu erhöhen. Damit wären die Löhne in einem Jahr um 6,5 Prozent gestiegen.
Ver.di habe mit den Flughäfen einen Streikort gefunden, an dem mit möglichst wenig Aufwand eine große mediale Aufmerksamkeit erzielt werde. Allerdings geschehe dies vor allem auf Kosten Dritter. Geschädigt würden die Flughäfen, die Fluggesellschaften und vor allem Tausende von Reisenden, die in den Urlaub oder zu einem Geschäftstermin starten wollen, so Olschok. Dazu gehörte offensichtlich auch die Bundesligamannschaft des VfB Stuttgart auf dem Weg ins Trainingslager.
Bei einem fast ganztägigen Streik von 03:30 bis 22:00 Uhr könne man nicht mehr von einem "Warnstreik" sprechen. Bei den geforderten Lohnerhöhungen, so Olschok, stelle sich zudem die Frage, wie ver.di diese Erhöhungen gegenüber anderen Berufsgruppen - nicht nur in der Sicherheitswirtschaft - noch rechtfertigen will.
Gefordert sei deshalb auch der Gesetzgeber. Er müsse für Streiks in den Bereichen der sogenannten Daseinsvorsorge neue Regeln schaffen. Dazu gehöre u. a. ein Schlichtungsverfahren vor Streikmaßnahmen und vor allem die Verpflichtung, in sensiblen Infrastruktureinrichtungen die bestreikten Arbeitgeber und die Öffentlichkeit vorab über Streikmaßnahmen zu informieren. Es könne nicht angehen, dass einige hundert Sicherheitsbeschäftigte einen ganzen Flughafen lahmlegen, so Olschok.
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