Pressemitteilung | Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg e.V. (VME)

Streikdrohung für Berlin-Brandenburg unbrauchbar / Vereinbarung wie für Stahlindustrie völlig ausgeschlossen

(Berlin) - Nach Überzeugung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg e.V. darf die schwierige Lage unserer Betriebe in einer ohnehin wirtschaftlich angespannten Zeit nicht zusätzlich gestört werden. Doch mit der in den vergangenen Tagen durchgeführten Urabstimmung und dem heute verkündeten Ergebnis geschieht genau dies. Eine Minderheit von 4.500 zur Urabstimmung aufgerufenen IG Metall-Mitglieder durfte über den nun bevorstehenden Streik entscheiden. Berücksichtigt man, dass lediglich rund 3.600 mit Ja votierten, ergib sich unter dem Strich eine Zustimmung von nur 7,7 Prozent aller Beschäftigten.

VME-Hauptgeschäftsführer Dr. Hartmann Kleiner sagte dazu: „Unsere regionale Wirtschaft braucht vieles, aber sicher keinen Streik! Dies gilt in besonderem Maße für das von der gegenwärtigen Auseinandersetzung betroffene so genannte Tarifgebiet II, also den Ostteil Berlins und Brandenburg.“ Nur 6 Prozent der VME-Mitgliedsbetriebe dort haben mehr als 500 Beschäftigte und können zu den Großunternehmen gezählt werden. Mehr als die Hälfte haben dagegen sogar weniger als 100 Beschäftigte.

Insgesamt arbeiten in der Metall- und Elektroindustrie des Tarifgebietes II 46.500 Menschen in 610 Betrieben. Sie erwirtschaften zu Zeit monatlich einen Umsatz von weniger als 530 Mio. Euro. In Sachsen sind es zum Vergleich 3,2 Mrd. Euro, in Baden-Württemberg sogar 14,7 Mrd. Euro. In der Folge kann schon heute ein Großteil der Unternehmen in unserer Region die geltenden Tarifverträge nicht mehr erfüllen. Sie gelten für lediglich 15.000 Beschäftigte in aktuell nur noch 82 Mitgliedsbetrieben des VME, wobei für ein Drittel von ihnen auf Basis so genannter Härtefallregelungen ebenfalls Ausnahmeregelungen geschaffen wurden.

Dr. Kleiner: „Die Annahme der IG Metall-Forderung würde also einen sinnentleerten Flächentarifvertrag zur Folge haben, da ihn kaum ein Unternehmen erfüllen könnte. Angesichts dieser Zusammenhänge wird mehr als deutlich, dass ein ähnlicher Abschluss wie in der Stahlindustrie für unsere Branche völlig ausgeschlossen ist.“

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg e.V. (VME) Am Schillertheater 2, 10625 Berlin Telefon: 030/310050, Telefax: 030/310051 20

NEWS TEILEN: