Streichung der hessischen Landesmittel: pro familia-Landesverband muss schließen
(Frankfurt am Main) - Das radikale Sparprogramm des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch macht auch vor pro familia nicht halt: Aufgrund der Streichung von 95.000 Euro Landesmittel auf Null muss der Landesverband Hessen seine Geschäftsstelle zum Ende des Jahres schließen.
"Der pro familia-Bundesverband ist vom sozialen Kahlschlag der Regierung Koch entsetzt und fürchtet eine dauerhafte Schädigung des sozialen Versorgungsnetzes in Hessen", sagt Prof. Dr. Ingrid Langer, Vorsitzende des pro familia-Bundesverbands. Die Streichung der Landeszuschüsse für pro familia Hessen bedeute, dass es künftig keine landesweite fachliche Koordination und professionelle Verwaltung der pro familia-Dienstleistungsangebote in Hessen mehr geben werde. Dies bedeute für die Beratungseinrichtungen, die bisher vom Landesverband verwaltet wurden, einen erheblichen sachlichen und zeitlichen Mehraufwand, der zu Lasten der KlientInnenangebote gehe. Auch wichtige Projekte, wie z.B. das erst im September 2003 gestartete sexualpädagogische Schulprojekt "Lets talk about", das die Bereitstellung eines kostenlosen sexualpädagogischen Angebots für Schulen in sozial schwachen Regionen zum Ziel hat, können nur unter erheblichen Schwierigkeiten fortgesetzt werden.
Es scheint, als ob Kochs 'Operation sichere Zukunft' in eine Zukunft ohne pro familia und andere freie Träger führen soll. Gegen diesen Angriff auf die soziale Infrastruktur in Hessen, die insbesondere dafür geschaffen wurde, benachteiligte Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder unabhängig davon, ob Deutsche oder ZuwanderInnen zu unterstützen, protestiert der pro familia-Bundesverband aufs Schärfste und solidarisiert sich mit den ebenfalls betroffenen Verbänden und Initiativen.
Quelle und Kontaktadresse:
PRO FAMILIA Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V., Bundesverband
Stresemannallee 3, 60596 Frankfurt
Telefon: 069/639002, Telefax: 069/639852
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