Strafgefangene und ihre Angehörigen nicht alleine lassen / Seit seiner Gründung begleitet der SkF Strafgefangene und ihre Angehörigen, besonders Schwangere und Frauen mit Kindern und deren Familien
(Dortmund/Bergisch Gladbach) - Etwa 3500 Frauen leben aktuell im
Strafvollzug. Sie haben Partner und in der Hälfte der Fälle Kinder, die von ihren Taten und der Haftstrafe mitbetroffen sind. Nur in seltenen Fällen können Kleinstkinder bei der Mutter bleiben. Diese Trennung hat massive Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes. Am dritten Tag der heute beendeten Delegiertenversammlung des SkF, diskutierten die Teilnehmerinnen über die Dringlichkeit der Straffälligenhilfe für Frauen.
Neben der konkreten Hilfe für Inhaftierte und ihre Angehörigen, bieten SkF Ortsvereine in allen Diensten und Einrichtungen Hilfen für Betroffene. Die frauenspezifische Straffälligenhilfe im SkF basiert auf einem ganzheitlichen, systemischen und individuellen Ansatz. "Wie schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Gründerinnen unseres Verbandes straffällig gewordene Frauen unterstützt haben, wenden wir uns auch heute den besonderen Problemlagen von Frauen im Strafvollzug und Angehörigen von Strafgefangenen zu", sagte Bundesvorstandsmitglied und bayerische Landesgeschäftsführerin, Monika Meier-Pojda, zu Beginn der Debatte. "Die Haftbedingungen, geschlechtssensible medizinische Versorgung und vor allem der Umgang mit Schwangeren und Müttern, muss verbessert werden", waren sich die Delegierten einig. Diese und weitere Forderungen werden im weiteren Verlauf des Jahres im SkF weiter konkretisiert.
Ein weiterer Beratungspunkt war der Beginn eines innerverbandlichen Prozesses zur Diskussion ethischer Grundlagen. Das christliche Menschenbild ist uns Fundament, Auftrag und Anliegen. Wir werden uns im Lichte aktueller Fragestellungen unserer ethischen Grundlagen vergewissern und freuen uns auf eine breite Diskussion mit allen Ortsvereinen und Diözesen", betonte Bundesvorsitzende Dr. Anke Klaus am Rande der Versammlung.
Am Tag zuvor fanden Wahlen zum Bundesvorstand statt. Dem neu gewählten Bundesvorstand gehören nun an: Bundesvorsitzende Dr. Anke Klaus, Würzburg, die stellvertretende Bundesvorsitzende Ulla Dietz, Krefeld und die weiteren Mitglieder Huberta von Boeselager, München; Hildegart Eckert, Mainz; Dr. Dagmar Löttgen, Berlin; Monika Meier-Pojda, München; Angelika Nordmann-Engin, Bocholt; Stefanie Sassenrath, Neuss; Dr. Josephin von Spiegel, Hamburg.
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