Stoiber-Vorschlag geht zu Lasten Kinderloser / Familien aus Steuermitteln statt der Rentenkasse unterstützen
(Bonn) - Der Präsident des Sozialverbandes VdK Deutschland, Walter Hirrlinger, hat erhebliche Vorbehalte gegen die Vorschläge des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber angemeldet, in der Rentenversicherung Versicherte mit Kindern zu belohnen und Kinderlose mehr zahlen zu lassen.
Hirrlinger sprach sich dagegen aus, Beitragszahlungen plötzlich zu verändern und damit zu verfälschen. Der VdK-Präsident mahnte an, auch künftig am so genannten Äquivalenzprinzip, nämlich dass Beitragszahlungen an Leistungen gekoppelt sein müssen, festzuhalten. Wenn man Familien mit Kindern besser stellen wolle, dann müsse das aus Steuermitteln erfolgen, aber nicht aus Beiträgen Kinderloser in die Rentenversicherung.
Stoiber zäume das Pferd von hinten auf, wenn er Kinderlose zur Kasse bitte. Wer mehr Kinder und damit mehr Geld in der Rentenkasse wolle, müsse als erstes die Bedingungen für Eltern und ihre Kinder verbessern. Dazu gehörten ausreichend Betreuungsmöglichkeiten für Kinder im vorschulischen und schulischen Bereich, damit Frauen sich nicht mehr zwischen Kindern und Beruf entscheiden müssten, erklärte Hirrlinger. Deutschland hinke hier im Vergleich zu Frankreich und den skandinavischen Ländern weit hinterher, wo Frauen mit Kindern selbstverständlich berufstätig seien.
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