Stöhr: Karriere und öffentlicher Dienst dürfen kein Gegensatz sein
(Berlin) - Auf zunehmende Schwierigkeiten, qualifiziertes und motiviertes Personal für den öffentlichen Dienst zu gewinnen, hat der 1. Vorsitzende der dbb tarifunion, Frank Stöhr, hingewiesen. „Für viele Menschen sind die Begriffe Karriere und öffentlicher Dienst noch immer ein Gegensatz.
Für sie gilt: entweder Karriere oder öffentlicher Dienst“, sagte Stöhr am 27. April 2007 in Berlin. Dieses Klischee gehöre auf den Müll. „Karrieren müssen auch im öffentlichen Dienst möglich gemacht werden. Die Tarifpartner, vor allem die Arbeitgeber, müssen dafür die Bedingungen schaffen.“
Karrierechancen zu eröffnen, sei kein Geschenk an die Beschäftigten, sondern für einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst unverzichtbar, so Stöhr weiter. Allerdings habe die dbb tarifunion in den zurückliegenden Verhandlungen zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) die Erfahrung gemacht, dass sich dieser Gedanke noch längst nicht überall durchgesetzt habe. So habe die Arbeitgeberseite auf das besondere Ethos der öffentlich Beschäftigten verwiesen. „Es hieß: Denen liegt nun mal das Pflegen alter Menschen, das Erziehen junger Menschen, das Heilen kranker Menschen als Wert an sich am Herzen, an Karriere denken die gar nicht“, berichtete Stöhr. „Doch nur wer den Wert seiner Tätigkeit zu schätzen weiß, wer für eine angemessene Bewertung seines Wirkens eintritt und schließlich auch an sein eigenes berufliches Fortkommen denkt, der kann selbstbewusst pflegen, lehren und verwalten.“
Anstöße in dieser aktuellen Diskussion mit Gewerkschaftsmitgliedern und Arbeitgebern soll auch das Symposium „Karrieren im öffentlichen Dienst - Chancen und Grenzen“ geben, das die dbb tarifunion am 9. Mai 2007 in Köln ausrichtet.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Beamtenbund e.V. Beamtenbund und Tarifunion (dbb)
Pressestelle
Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin
Telefon: (030) 40815400, Telefax: (030) 40814399