Stimmung in Kultur- und Kreativwirtschaft weiter eingetrübt - Unsicherheit macht sich breit
(München) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und der Bayerische Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft e. V. (BLVKK) liefern mit ihrer halbjährlich veröffentlichten Expertenbefragung im Rahmen des vbw Kreativindex ein aussagekräftiges Bild über die wirtschaftliche Lage der Kultur- und Kreativwirtschaft im Freistaat. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt erläutert die Ergebnisse: "Laut unserer Frühjahrsbefragung ist die Stimmung in der Kultur- und Kreativwirtschaft im Freistaat eingetrübt, der Branche geht es nicht gut. Kein einziger der Befragten bewertet die aktuelle Geschäftslage gut, mit 44 Prozent schätzt fast die Hälfte die Situation sogar als schlecht ein. Auch der Ausblick ist pessimistisch, so geht jeder zweite Befragte von einer Verschlechterung der Lage aus. Die Branche kämpft mit einer Vielzahl von Herausforderungen, wie dem Fachkräftemangel und gestiegenen Produktionskosten. Neun von zehn Expertinnen und Experten fällt es schwer, für die Zukunft eine Prognose zu treffen. Das zeigt, dass sich Unsicherheit breit macht."
Mit rund 345.000 Erwerbstätigen und einer Wertschöpfung von mehr als 21 Millionen Euro ist die Kultur- und Kreativwirtschaft ein entscheidender Wirtschaftsfaktor in Bayern. Die IW Consult GmbH führte ihre Expertenbefragung zum insgesamt dritten Mal durch. Als besonderen technologischen Trend, der in der Branche zunehmend wichtiger wird, zeigte sich in der Umfrage der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Carola Kupfer, Präsidentin des BLVKK, führt aus: "Es ist offenkundig, dass KI für uns immer wichtiger wird. Beim Blick auf die Chancen und Risiken der Technologien gehen die Meinungen in der Branche aber auseinander."
So sehen 40 Prozent der Befragten für sich im Einsatz von KI überwiegend Chancen, während 27 Prozent eher Risiken erkennen. "Die Nutzung von KI hat ihre Potenziale für die Kultur- und Kreativwirtschaft insbesondere bei der Automatisierung von Abläufen und der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Gleichzeitig befürchten einige aber auch Qualitätsverluste, zum Beispiel durch die automatisierte Inhaltsproduktion. Auch das mögliche Auftreten von Urheberrechtsverletzungen sehen die Befragten als Gefahr bei der Nutzung von KI. Um die Potenziale durch KI tatsächlich auszuschöpfen, ist ein Ausbau von Weiterbildungsangeboten erforderlich. Für den sinnvollen Einsatz von KI braucht es entsprechendes Know-how", so Kupfer weiter.
Brossardt macht abschließend klar: "Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein Innovationstreiber und Ideenträger. Wir müssen sie dabei unterstützen, die Chancen von KI zu nutzen, ohne dabei die Risiken zu vernachlässigen. So können wir die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Branche langfristig sicherstellen."
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