Pressemitteilung | Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Stifterverband kritisiert Verbot von Studiengebühren

(Essen) - Der Stifterverband hält die Abstimmung zugunsten eines Studiengebührenverbotes für eine krasse Fehlentscheidung. Er befürchtet, dass die deutschen Hochschulen dadurch weiter an Attraktivität verlieren. "Das gesetzliche Verbot von Studiengebühren, wie es nun von der Regierung gegen die Stimmen der Opposition durchgesetzt wurde, zementiert die Gängelung der Hochschulen durch den Staat dauerhaft. Es widerspricht damit dem erklärten Ziel der Bundesregierung, Autonomie und Qualität der Hochschulen in Deutschland zu stärken. Dieser Vorstoß der Bundesregierung hintertreibt alle Bemühungen um eine Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Hochschulsystems." Mit diesen Worten kritisierte am 26. April Dr. Arend Oetker, Präsident des Stifterverbandes, das Abstimmungsergebnis im Bundestag zum Thema Studiengebühren.

Jede Hochschule muss die Freiheit haben, weitgehend selbst bestimmen zu können, wie und in welche Richtung sie sich entwickeln will. Zu den Grundsätzen einer solchen Autonomie gehören die Freiheit zur Auswahl und Zulassung der Studierenden (damit würde notwendig die Entwicklung besserer Beratungs- und Betreuungsangebote einhergehen!) sowie die Freiheit zur Erhebung von sozialverträglichen Studiengebühren. Vorschläge für eine zukunftsweisende Gestaltung von Bildungsfinanzierungs- und Studienbeitragssystemen hat der Stifterverband gemeinsam mit dem CHE, Gütersloh, bereits vor Jahren auf den Tisch gelegt.

In seiner Stellungnahme anlässlich der öffentlichen Anhörung zur HRG-Änderung hatte der Stifterverband darauf aufmerksam gemacht, dass Studiengebühren nachweislich keinen abschreckenden Effekt auf Abiturienten haben und verwies auf Erfahrungen in anderen Ländern.

Wohl aber haben sie einen positiven Effekt auf die Zahl der Abbrecher (weniger Studierende brechen ihr Studium ab) und die Qualität der Ausbildung und Betreuung. Der Andrang bei privaten Hochschulgründungen in Deutschland – sämtliche gebührenpflichtig - sprechen ebenfalls gegen ein Gebührenverbot.

Auch aus sozialer Sicht sei ein Gebührenverbot unsinnig, da momentan mit den Steuern der geringer verdienenden Nichtakademiker die Ausbildung (Studium) der zukünftig besserverdienenden Akademiker finanziert werde.

Quelle und Kontaktadresse:
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. (Stifterverband) Die Gemeinschaftsaktion der Wirtschaft Barkhovenallee 1 45239 Essen Telefon: 0201/84010 Telefax: 0201/8401301

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