Steuerzahlerbund zu Hapag-Lloyd: Börsengang richtig, trotz Irreführung der Bürger / Seit heute werden Aktien von Hapag-Lloyd an der Börse gehandelt
(Hamburg) - Dazu sagt Lorenz Palte, Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler Hamburg e.V.: "Wir begrüßen es, dass Hapag-Lloyd den Schritt an die Börse wagt. Durch den Anteilsverkauf ergibt sich für Hapag-Lloyd die Möglichkeit, wichtige Investitionsmittel für den Ausbau der eigenen Marktposition zu generieren. Zudem erhöht der Börsengang die Transparenz über den Marktwert der Anteile, die der Hamburger Steuerzahler an der Reederei hält. Auch wenn sich hierdurch möglicherweise ein erheblicher Abschreibungsbedarf ergibt, so ist dies immer noch wahrhaftiger als der aktuelle fiktive Buchwert."
"Dennoch bleiben wir dabei: Die städtische Beteiligung an Hapag-Lloyd war von Anfang an ein riskantes Geschäft. Die Risiken wurden kleingeredet und die Vorteile unverhältnismäßig in den Vordergrund gestellt. Die Verantwortlichen haben den Bürgern vorgegaukelt, die Finanzierungskosten an der Reederei ließen sich allein durch die Dividendenzahlungen ausgleichen. Bis heute jedoch ist keine Dividende geflossen. Die bisher angefallenen Finanzierungskosten für die Anteilskäufe liegen aber bereits bei rund 200 Mio. Euro. Und der Abwertungsbedarf wird diese Größenordnung wahrscheinlich noch übersteigen. Und so bleibt festzuhalten: Wo auch immer die Stadt im Konzert der Großen mitspielen wollte, wurde es für den Steuerzahler am Ende teuer. Egal ob Hapag-Lloyd oder HSH Nordbank."
"Langfristig muss es das Ziel sein, lokale Unternehmen wie Hapag-Lloyd nicht durch deren Kauf in Hamburg zu halten, sondern auf Grund knallharter Standortvorteile", so Palte weiter.
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