Steuerberater mit klaren Vorstellungen zu Finanzpolitik und Europa
(Berlin) - Anlässlich der Eröffnung des 35. Deutschen Steuerberatertags in Hamburg formuliert DStV-Präsident Hans-Christoph Seewald vor über 1.200 Zuhörern klare Forderungen in Sachen Finanzpolitik und Erneuerung der Europäischen Union.
So tritt der Präsident unmissverständlich für die Aufhebung der Blockade bei der Bekämpfung der kalten Progression ein. Eine weitere Inkaufnahme von heimlichen Steuererhöhungen sei unverantwortlich, so Seewald. Seinen Ärger drückte er auch über den Stillstand beim unterschriftsreifen Schweizer Steuerabkommen aus: "Jede weitere Verzögerung schade dem Ansehen und der Glaubwürdigkeit der Bundesrepublik."
Im Hinblick auf das einmal mehr beim Bundesverfassungsgericht liegende Erbschaftsteuerrecht mahnte der DStV-Präsident zur Besonnenheit und warnte vor Aktionismus. Zum einen stehe noch längst nicht die Entscheidung der Karlsruher Richter fest. Zum anderen hätten sich die Steuerbegünstigungen für den Mittelstand grundsätzlich bewährt.
An die Adresse von Jörg Asmussen gerichtet, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank und ebenfalls Redner auf dem Steuerberatertag, betonte Seewald seine Sorge vor den massenhaften Anleihekäufen der Zentralbank. Niemand wisse, wie lange dieses noch "heilsame Gift" nütze oder schade.
Auf europäischer Ebene ist nach Ansicht von Hans-Christoph Seewald ein weiteres Zusammenwachsen der Staaten und Institutionen alternativlos. Insbesondere bei der Forderung nach Stärkung des Europäischen Parlaments sieht sich der DStV im Einklang mit jüngsten Äußerungen prominenter Europapolitiker.
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