Steuerberater beklagen mangelnden Reformwillen der Politik
(Berlin) - Der Präsident des Deutschen Steuerberaterverbandes e.V. (DStV) Hans-Christoph Seewald kritisiert auf seiner Eröffnungsrede zum 34. Deutschen Steuerberatertag den mangelnden Willen der Politik, wichtige Steuervorhaben anzupacken. "Wenn die Risikominimierung die einzige Handlungsmaxime ist, kann der gordische Knoten der Verkomplizierung nicht durchschlagen werden", so der Präsident.
Er kritisierte hierbei die im Frühjahr abermals gescheiterte Reform der Gewerbesteuer und das Nichtstun in Sachen Umsatzsteuer. Bei der einstmals als Musterbeispiel beschriebenen Grunderwerbsteuer werde demgegenüber unverhältnismäßig an der Steuerschraube gedreht. Damit gefährdeten die Bundesländer unverantwortlich den Erwerb von Immobilien gerade seitens junger Familien.
In der anschließenden Pressekonferenz sah Seewald auch im Hinblick auf die derzeitigen Pläne der Opposition kein Licht am Ende des Tunnels. Einer Erhöhung der Abgeltungsteuer erteilte er eine klare Absage. Anderenfalls drohte vor allem Anteilseignern und Aktiensparen eine unverantwortliche Gesamtbelastung. Angesichts der Vielzahl an Reformbaustellen könne sich die künftige Steuerpolitik nicht darauf beschränken, jüngere teils sinnvolle Änderungen einfach zurückzudrehen und zu verschärfen, so der DStV-Präsident.
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