Sternenglanz allein weist Geschäftsreisenden nicht den Weg

(München) - Befremdet zeigte sich Michael Kirnberger, Präsident des Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR), von der öffentlichen Kritik des Hotelverband Deutschland am VDR. Anläßlich der Aufnahme des 6.000. Betriebes in die Deutsche Hotelklassifizierung am 15. Februar 2001 hatte der Interessenverband der Hotellerie alle Bewertungssysteme außer seinem eigenen kategorisch abgelehnt.

"Wir haben einen eindeutigen Auftrag unserer Mitglieder, jetzt eine für Geschäftsreisende praktikable Zertifizierung einzuführen", kommentierte Kirnberger, "darüber und über mögliche Synergien wollen wir auf einem seit Wochen vereinbarten Termin zur ITB in Berlin mit dem Hotelverband Deutschland sprechen. Daran halten wir trotz des überraschenden Konfrontationskurses fest, denn uns geht es um das Interesse des Hotelgastes." Kirnberger appellierte an den Hotelverband Deutschland, auch das Interesse der Gäste zu berücksichtigen.

"Da es die Klassifizierung des Hotelverband Deutschland in fünf Jahren nicht geschafft hat, zur Planungssicherheit der Geschäftsreisenden wesentlich beizutragen, ist eine ergänzende Zertifizierung überfällig", bekräftigte Kirnberger. Leider sei es nicht so, daß das Dehoga-Label allein - wie von Hotelseite behauptet - allen Marktteilnehmern verlässlich signalisiere, in welchen Hotels sie am besten aufgehoben seien.

Im übrigen zöge der VDR auf dem Gebiet der Geschäftsreise nur nach, so Haakon Herbst, Geschäftsführer der VDR Service GmbH. In anderen Bereichen wie zum Beispiel der Tagungshotellerie gäbe es längst Sonderzertifizierungen, da die komplizierten und zielgruppenunspezifischen Dehoga-Kritierien für sich genommen keine große Hilfe im Alltag seien.

Die 360 im VDR organisierten Unternehmen setzen pro Jahr rund 17 Milliarden DM mit Geschäftsreisen um, davon entfallen 30 Prozent (über fünf Milliarden DM) auf Hotelübernachtungen.

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