Stellungnahme zur GEW-Forderung dem "Privatschultrend" entgegenzuwirken
(Hamburg) - Freie Schulen liegen im Trend. Auf Grund der besonderen Pädagogik entscheiden sich immer mehr Eltern, ihr Kind auf eine Waldorfschule zu schicken. Kürzlich forderte Maike Finnern, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Politik auf, dem "Privatschulboom" entgegenzuwirken. Freie Schulträger sind jedoch ein wichtiger Teil des Bildungswesens in Deutschland und die Eltern haben das freie Recht, sich für die Pädagogik ihrer Wahl zu entscheiden.
"Die Forderung der GEW, dem «Privatschultrend» entgegenzuwirken, weil sich immer mehr Eltern für eine nicht-staatliche Schule entscheiden würden, ist nicht vereinbar mit dem Grundgesetz und spricht den Eltern die Urteilsfähigkeit ab, selbst über die richtige Schule für ihr Kind entscheiden zu können", so Henning Kullak-Ublick, Vorstandssprecher im Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS). Freie Schulträger sind ein wichtiger Teil der Zivilgesellschaft und sorgen für eine breite Vielfalt im Bildungswesen.
Der BdFWS fordert vielmehr von der Politik, durch bessere Schulgesetze den Zugang zu einer echten Chancenvielfalt für die Schüler*innen zu eröffnen: "Durch die finanzielle Benachteiligung der Schulen in freier Trägerschaft sind die Schulen gezwungen, ihre Kosten über Elternbeiträge oder Drittmittel zu decken", so Kullak-Ublick weiter.
Waldorfschulen stehen für alle Kinder offen, auch für Familien, die sich kein Schulgeld leisten können. Die Solidargemeinschaft der Schule gleicht die fehlenden Finanzmittel aus. "Aber in sozio-ökonomisch schwächeren Regionen wirkt sich die staatliche Benachteiligung der freien Schulträger besonders negativ aus, weil es nicht genug finanzstarke Elternhäuser gibt, die das ausgleichen können. Waldorfschulen in sozialen Brennpunkten können sich finanziell nur tragen, wenn sie massive Unterstützung durch Spendenmittel erhalten", argumentiert Kullak-Ublick. Dabei sei die Pädagogik durch das gemeinsame Lernen von Klasse 1 bis 12 gerade für die Integration und Chancengleichheit besonders geeignet.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Vincent Schiewe, Pressesprecher
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