Stellungnahme des bvitg e.V. zur Pressemitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 14.07.2011 "KBV will Software für Niedergelassene entwickeln"
(Berlin) - Die Kassenärztliche Bundesvereinigung fordert im Rahmen der Anhörungen zum GKV-VSG (Versorgungsgesetz) die gesetzliche Verankerung eines Rechtes für die KBV, Anbieter von Arztinformationssystemen (AIS) deutlich stärker kontrollieren und zertifizieren zu können. Zusätzlich fordert die KBV das gesetzlich verbriefte Recht zur eigenen Entwicklung von Arztinformationssystemen und deren kostenlose Abgabe an die Vertragsärzte in Konkurrenz zu den etablierten Anbietern.
Zur Begründung dieses Vorstoßes der KBV, die eigenen Rechte und wirtschaftlichen Betätigungsfelder auf Kosten eines funktionierenden Marktes wesentlich zu erweitern, wird versucht, die am Markt befindliche AIS-Industrie durch unzutreffende und herabwürdigende Bewertungen zu diskreditieren.
So unterstellt die KBV, der AIS-Markt habe in bestimmten Bereichen versagt, die Hersteller der Systeme setzten die Anforderungen der KVen nicht um, verhinderten aktiv einen Datenaustausch und manipulierten gar das ärztliche Verhalten ihrer Nutzer vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Interessen Dritter.
Alle im bvitg e.V. organisierten Anbieter von Gesundheits-IT weisen diese polemischen Unterstellungen auf das Schärfste zurück. Hierbei handelt es sich um den durchsichtigen Versuch der KBV, traditionsreiche, erfahrene Unternehmen mit langjährigen Kundenbeziehungen als unfähig und systemschädigend zu diffamieren, um deren Geschäft im Interesse der eigenen Zukunftssicherung übernehmen zu können.
Die Hersteller von Gesundheits-IT erfüllen seit vielen Jahren mit hohem Engagement und großer Flexibilität alle von der KBV und den KVen vorgegebenen Standards und Vorgaben - auch, wenn diese Vorgaben häufig widersprüchlich, kurzfristig und unvollständig bereitgestellt werden. Darüber hinaus sind es zumeist die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen, die den Ärzten anhand der IT-Funktionen neue KV-Regelungen grundsätzlich erläutern, nicht selten die Kritik an den häufig neuen bürokratischen Belastungen entgegen nehmen und somit originäre Kommunikationsaufgaben der KVen übernehmen.
Die Hersteller verstanden und verstehen noch heute ihre Aufgabe darin, gemeinsam mit KBV und KVen die zeitkritischen Vorgaben umzusetzen und im Interesse der niedergelassenen Ärzte und deren Fachpersonal praxisnahe Lösungen anzubieten, die die immer komplexer und nicht selten bürokratischer werdenden Anforderungen ergonomisch und ohne unnötige Behinderung der ärztlichen Tätigkeit umsetzen. Dass dieses gemeinsame Bestreben nunmehr der Suche nach neuen, existenzsichernden KBV-Geschäftsfeldern geopfert werden soll, wird ausdrücklich bedauert.
Die im bvitg e.V. organisierten Anbieter von IT-Lösungen für das Gesundheitswesen fordern die KBV auf, derartige unsachliche, Misstrauen schaffende Vorstöße zu unterlassen und zu einem konstruktiven Dialog im Interesse der niedergelassenen Ärzte und ihres Fachpersonals zurückzukehren.
Quelle und Kontaktadresse:
bvitg Bundesverband Gesundheits-IT e.V.
Alexandra Gersing, Pressesprecherin
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