Steigende Krankschreibungszahlen bei Depressionen / Versorgungsstrukturen müssen verbessert und flexibilisiert werden
(Berlin) - Durchschnittlich sind depressiv Erkrankte 64 Tage krankgeschrieben, stellt der heute in Berlin vorgestellte Depressionsatlas der Techniker Krankenkasse (TK) fest. "Das Ansteigen der Ausfallzeiten durch psychische Erkrankungen sehen wir jeden Tag in der Praxis. Wir begrüßen die Forderung des Vorstandsvorsitzenden der TK, Dr. Jens Baas, nach verbesserten Versorgungsangeboten für psychisch Kranke. Dazu laufen derzeit Verhandlungen im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zur Reform der Psychotherapierichtlinie mit dem Ziel, die psychotherapeutischen Versorgungsstrukturen zu flexibilisieren und zu erweitern. Es liegt auch an den Krankenkassen selbst, dort gemeinsam mit den Psychotherapeuten konstruktive Lösungen zu erarbeiten", betonte Dipl.-Psych. Barbara Lubisch, Bundesvorsitzende der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV).
Neben einer niedrigschwelligen Sprechstunde gehören dazu eine frühzeitige diagnostische Abklärung, Möglichkeiten der Akutversorgung in dringenden Fällen sowie eine Rezidivprophylaxe zur Vermeidung unnötiger Krankenhausbehandlungen", führte die DPtV-Vorsitzende aus. "Die steigenden Zahlen von Verschreibungen von Antidepressiva bereiten uns Sorgen", sagte Lubisch, "während das Angebot der Psychotherapie die Betroffenen zu wenig erreicht." Nach der 'Nationalen Versorgungsleitlinie Depression' ist Psychotherapie bei allen Schweregraden und Formen von Depression indiziert.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche PsychotherapeutenVereinigung e.V. (DPtV)
Ursula-Anne Ochel, Pressesprecherin
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