Pressemitteilung | Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.

Steigende Kosten für Erdgas / Netzbetreiber in Brandenburg erhöhen Entgelte um etwa 20 Prozent

(Potsdam) - Die Netzentgelte für Gas steigen in Brandenburg zum Teil deutlich an, und das voraussichtlich nicht nur im kommenden Jahr, sondern auch darüber hinaus. Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) erklärt, welche Gründe diese Entwicklung hat, was das für Haushalte mit Erdgasheizung bedeutet und warum der Einbau einer neuen Gasheizung nicht mehr ratsam ist.

Steigende Netzentgelte bei Gas
Die Brandenburger Gasnetzbetreiber haben angekündigt, zum 01.01.2025 die Netzentgelte um etwa 20 Prozent zu erhöhen. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) steigen die Netzentgelte damit um etwa 85 Euro pro Jahr. Ob dies allerdings zu steigenden Preisen für Verbraucher:innen führen wird, hängt von den einzelnen Versorgern ab. „Möglicherweise können die Versorger die höheren Netzentgelte durch bessere Einkaufskonditionen kompensieren, so dass es unter dem Strich zu keiner Preiserhöhung kommt“, sagt Energierechtsexperte Rico Dulinski von der VZB und erläutert: „Unabhängig davon sollten Kund:innen aber regelmäßig prüfen, ob sich ein Wechsel des Gasanbieters lohnt. Dadurch können sie viel Geld sparen, da die Konditionen sehr unterschiedlich sind.“

Fossile Energien nicht mehr zeitgemäß
Die wachsenden Anforderungen an den Klimaschutz und der steigende CO2-Preis machen das Heizen mit Gas zunehmend unattraktiv. Zudem beschleunigt der Umstieg auf klimafreundlichere Alternativen wie Wärmepumpen und Wärmenetze den Rückgang der Gasnutzung. Mit immer weniger Nutzer:innen, die für das Gasnetz aufkommen, steigen die Kosten pro Kopf. Somit ist der Abschied von fossilen Energien künftig nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll.

Bei Kommune über Pläne für das Gasnetz informieren
Neben den steigenden Netzentgelten wird sich bei allen bestehenden Gasnetzen früher oder später die Frage stellen, wie lange die entsprechenden Versorger diese noch betreiben. Dulinski rät Besitzer:innen von Gasheizungen, sich bei der eigenen Kommune und dem Gasnetzbetreiber zu erkundigen, welche Pläne es für das bestehende Gasnetz gibt und wann eine mögliche Stilllegung geplant ist. „Die Kommunen sollten hier für langfristige Planungssicherheit sorgen und mindestens zehn Jahre vor einer möglichen Stilllegung darüber informieren. Zudem muss die Politik sich Gedanken über einen möglichst sozialverträglichen Ausstieg machen“, fordert Dulinski.

Vorsicht beim Einbau einer neuen Gasheizung
„Vor dem Einbau einer neuen Gasheizung können wir als Verbraucherzentrale nur warnen, da solche Heizungen perspektivisch zur Kostenfalle werden können. Explodierende Kosten oder die Stilllegung des Gasnetzes können dazu führen, dass schon nach wenigen Jahren ein erneuter Austausch der Heizungen nötig ist“, so Dulinski.

Unabhängige Beratung in Anspruch nehmen
Den Austausch einer alten Heizung sollten Verbraucher:innen gut planen und eine unabhängige Energieberatung in Anspruch nehmen. So können sie sich im Vorfeld über mögliche Kostensteigerungen, effiziente Heiztechniken und sinnvolle Sanierungsmaßnahmen informieren.

Bei allen Fragen zum Thema Anbieterwechsel, Heizung oder Sanierung hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem umfangreichen Angebot. Die anbieterunabhängige Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Bei Bedarf beraten die Energie-Expert:innen der Verbraucherzentrale auch individuell bei den Menschen zuhause. Interessierte vereinbaren unter 0331 - 98 22 999 5 (Mo-Fr 9-18 Uhr) einen Termin. Weitere Informationen gibt es unter: www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/node/15772

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Brandenburg e.V., Annalena Marx, Pressesprecher(in), Babelsberger Str. 12, 14473 Potsdam, Telefon: 0331 29871-0

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