Statistik der Chemiestudiengänge 2018 erschienen / Über 10 000 Studierende begannen ein Chemiestudium
(Frankfurt am Main) - Chemiestudiengänge erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit, wie die neue Statistik der Chemiestudiengänge der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zeigt. Im Jahr 2018 begannen insgesamt 10 499 Anfänger einen Chemiestudiengang - ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr (2017: 11 339). Gleichzeitig meldeten die Hochschulen ein leichtes Plus an Master- oder Diplomabsolventen. Insgesamt schlossen 4065 Studierende einen Chemiestudiengang ab (2017: 4144). Die Gesamtzahl der Promotionen ist mit 2240 etwas gesunken (2017: 2325), bleibt aber auf hohem Niveau. Rund 85 Prozent der Master-Absolventen an Universitäten begannen eine Promotion. Dieser Wert ist geringer als im langjährigen Mittel (90 Prozent) und scheint sich nun auf einem niedrigeren Niveau einzupendeln.
In den einzelnen Studiengängen zeigt sich folgendes Bild:
Im Bereich Chemie/Wirtschaftschemie beendeten 2501 Studierende (2017: 2486) erfolgreich den Bachelor-Studiengang und 2331 den Master-Studiengang (2017: 2444). Die Studiendauer betrug im Median 6,4 Semester (2017: 6,6) für einen Bachelorabschluss und 4,5 Semester für einen Masterabschluss (2017: 4,6). 1925 Personen promovierten im Jahr 2017 in Chemie/Wirtschaftschemie (2017: 2019). Die Promotionsdauer lag im Median bei 8,3 Semestern (2017: 8,0).
In der Biochemie und Life Sciences wurden 981 Bachelor- (2017: 867) und 809 Master-Absolventen (2017: 828) gemeldet, dazu 229 Promotionen (2017: 251). Hier blieb die Studiendauer mit 6,4 Semestern (2017: 6,4) für den Bachelor und 4,7 Semestern (2017: 4,5) für den Master (nahezu) gleich wie im Vorjahr. Auch die Promotionsdauer blieb im Median mit 8,7 Semestern unverändert.
In Lebensmittelchemie absolvierten 225 Personen (2017: 220) das 1. Staatsexamen oder die Diplomprüfung. 177 Studierende (2017: 169) bestanden das 2.Staatsexamen. Zusätzlich meldeten die Universitäten 120 Bachelor- (2017: 150) und 122 Master-Abschlüsse (2017: 93) sowie 86 Promotionen (2017: 55).
Nahezu alle Bachelor-Absolventen an Universitäten (99 Prozent) und 68 Prozent an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) schlossen ein Master-Studium an. Rund 85 Prozent der Master-Absolventen an Universitäten und 11 Prozent der Master-Absolventen an den HAW begannen eine Promotion.
Von 59 Prozent der promovierten Absolventen in Chemie ist der erste Schritt in das Berufsleben bekannt. Nach Angaben der Hochschulen wurden etwa 36 Prozent (2017: 35 Prozent) der frisch promovierten Chemiker in der chemischen und pharmazeutischen Industrie eingestellt, 13 Prozent traten eine Stelle in der übrigen Wirtschaft an (2017: 11 Prozent). 12 Prozent gingen nach der Promotion zunächst ins Ausland (2017: 12 Prozent), in den meisten Fällen zu einem Postdoc-Aufenthalt. 19 Prozent starteten auf einer zunächst befristeten Stelle im Inland (inkl. Postdocs) (2017: 20 Prozent) . Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Absolventen, die im öffentlichen Dienst unterkamen mit knapp 6 Prozent leicht gestiegen (2017: 4 Prozent). Vorübergehend stellensuchend waren 11 Prozent (2017: 11 Prozent) - bedingt auch durch den Zeitpunkt der Erhebung.
Seit mehr als 65 Jahren (seit 1952) erhebt die GDCh jährlich umfangreiche statistische Daten zu den Chemiestudiengängen. In diesem Jahr wurden die Daten des Jahres 2018 in den Studiengängen Chemie, Wirtschaftschemie, Biochemie/Life Sciences, Lebensmittelchemie und in den Chemiestudiengängen der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW), ehemals Fachhochschulen, abgefragt. Erfasst wurden die Anfängerzahlen, die Zahl der bestandenen Abschlussprüfungen sowie die jeweiligen Noten und Studiendauern. Außerdem machten viele Hochschulen Angaben zum Berufseinstieg ihrer Absolventen nach Studienabschluss oder Promotion. Stichdatum für die Erhebung ist der 31. Dezember.
Die Broschüre "Statistik der Chemiestudiengänge 2018" kann auf der Internetseite der GDCh heruntergeladen werden. In diesem Jahr stellt erstmalig eine Kurzversion die Ergebnisse komprimiert dar.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 31 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie befasst sich u.a. mit aktuellen Entwicklungen an Hochschulen und am Arbeitsmarkt. Die GDCh ermittelt jährlich (Stichtag: 31.12.) Angaben zur Zahl der Studierenden in den verschiedenen Studienabschnitten, der abgelegten Prüfungen und zur Studiendauer. Die Angaben werden der GDCh von den Chemiefachbereichen der Hochschulen zur Verfügung gestellt.
Quelle und Kontaktadresse:
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