Statement zur Anhörung zum Digitale Versorgung-Gesetz
(Berlin) - Das Bundesministerium für Gesundheit hat im Rahmen einer Verbändeanhörung den Referentenentwurf zum Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation (Digitale Versorgung-Gesetz, DVG) behandelt. Hierzu erklärt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt:
"Unser Gesundheitssystem muss bei der Digitalisierung dringend an Fahrt aufnehmen. Es ist längst an der Zeit, dass die Patientenversorgung von innovativen Digital-Lösungen profitiert. Daher begrüßen wir es ausdrücklich, dass der Bundesgesundheitsminister mit dem Digitale Versorgung-Gesetz dieses wichtige Thema nun endlich forciert.
Was allerdings unter allen Umständen vermieden werden muss, sind Ansätze, die einer strukturierten, hausarztbasierten Versorgung zuwiderlaufen. Dieses wäre beispielsweise der Fall, wenn Gesundheits-Apps unseren Patientinnen und Patienten vorschreiben würden, welchen Arzt sie wann besuchen sollen. Das würde zu deutlich mehr Chaos in unserem jetzt schon komplexen Gesundheitssystem führen. Vor allem würde es aber ein erhöhtes Risiko für unsere Patientinnen und Patienten bedeuten, wenn sie in einer vermeidbaren Odyssee von Arzt zu Arzt gelotst werden. Hier gibt es noch deutlichen Nachbesserungsbedarf - vor allem bei digitalen Gesundheitsanwendungen, die die Patienten ohne Einbindung ihres Hausarztes nutzen.
Klar ist: Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird gegen die Wand fahren, wenn die Versorgungsrealitäten nicht ausreichend berücksichtigt werden. Daher müssen die Ärztinnen und Ärzte respektive ihre Fachverbände unbedingt in die Prozesse mit einbezogen werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass Lösungen etabliert werden, die den Anforderungen in der Praxis entsprechen. Das gilt für die Festlegung der Richtlinie zur Gewährleistung der IT-Sicherheit genauso wie für die Entwicklung von Standards und Anwendungen der elektronischen Patientenakte. Hier ist der Deutsche Hausärzteverband als maßgebliche Spitzenorganisation für die Wahrnehmung der Interessen der an der hausarztzentrierten Versorgung teilnehmenden Vertragsärzte unbedingt einzubinden."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hausärzteverband e.V.
Christian Schmuck, Leiter Kommunikation
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