Startschuss für die Tarifverhandlungen Versicherungen 2001 HBV und DAG fordern 5,5 Prozent
(Hamburg) - Eine kräftige Einkommenssteigerung im Gesamtvolumen von 5,5 Prozent fordern die ver.di-Gewerkschaften HBV und DAG für die am 4. April 2001 beginnenden Tarifverhandlungen für die über 220.000 Beschäftigten des Versicherungsgewerbes. Dazu gehört auch ein Bündel von arbeitsplatzsichernden Maßnahmen. Anlässlich einer gemeinsamen Tarifkommissionssitzung beider Gewerkschaften in Göttingen wurde zuvor der in der Assekuranz gültige Gehaltstarifvertrag zum 30. April 2001 gekündigt. HBV und DAG verwiesen in ihrer Forderungsbegründung auf die günstige Geschäftsentwicklung der Branche im Jahr 2000, die nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft ein Umsatzplus von 2,25 Prozent im Durchschnitt aller Sparten erbrachte. Tarifpolitisch bedeutsam seien auch die glänzenden Ertragsaussichten der Versicherungen vor dem Hintergrund der vom Gesetzgeber geplanten privaten Altersvorsorge.
"Hervorragende Geschäftsergebnisse einerseits, bei gleichzeitiger Zunahme des Leistungsdruck andererseits, untermauern die Berechtigung unserer Forderungen", erläuterte Hinrich Feddersen, Verhandlungsführer und für Versicherungen zuständiges Vorstandsmitglied der Gewerkschaft HBV, die Haltung seiner Organisation. Gerhard Renner, in gleicher Funktion für die DAG verantwortlich, sieht die Assekuranz in einem tiefgreifenden Strukturwandel: "Bereits jetzt haben die Unternehmen begonnen, Geschäftsstellen zu schließen und Hauptverwaltungen erheblich zu verkleinern, wie das aktuelle Beispiel der Hamburg-Mannheimer zeigt. Wir befürchten, dass andere Versicherungen den gleichen Weg gehen werden und die Welle des Arbeitsplatzabbaus erst anschwillt". HBV und DAG pochen in Sachen Arbeitsplatzsicherung auf die mit den Versicherungsarbeitgebern bereits am 20. März 1999 verabredete Verhandlungsverpflichtung. Über ein ganzes Bündel von Arbeitszeitfragen wollen die Gewerkschaften nunmehr endlich eine Einigung herstellen. Dazu gehöre die Verbesserung der Altersteilzeitregelung, die Verkürzung der Jahres- bzw. Wochenarbeitszeitverkürzung, eine Begrenzung von Mehrarbeit, sowie einen Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit. "Mehrere erfolglose Gespräche und Verhandlungen mit den Arbeitgebern erwiesen sich als Zeitverschwendung für die Versicherungsangestellten. Jetzt muss die Verhandlungsverpflichtung eingelöst und endlich ein Ergebnis erzielt werden", forderte Feddersen.
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