Start der „ePA für alle“ / BVMed: „Trotz Herausforderungen in die Umsetzung kommen“
(Berlin) - Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) sieht in der „elektronischen Patientenakte (ePA) für alle“, die am 15. Januar 2025 startet, einen wichtigen Schritt, um mit Daten die Gesundheitsversorgung besser zu gestalten. Dem Medizintechnik-Verband ist dabei wichtig, die Potenziale sowohl für die primäre als auch sekundäre Datennutzung auszuschöpfen. „Erfahrungsgemäß kann es bei Projekten dieser Größenordnung immer zu Herausforderungen kommen. Nach jahrelangen Diskussionen müssen wir aber im Sinne einer besseren datenbasierten Gesundheitsversorgung endlich in die Umsetzung kommen. Die Einführung der ePA bildet die entscheidende Grundlage für weitere digitale Anwendungen mit erheblichen Nutzen für Patient:innen sowie für die Forschung. Stillstand oder Rückschritte sind deshalb keine Option“, kommentiert BVMed-Digitalexpertin Natalie Gladkov.
Zu den Potenzialen einer elektronischen Patientenakte zählt beispielsweise ein digitales Medikationsmanagement, dass enorm zur Verbesserung der Arzneimittel-Therapiesicherheit (AMTS) beitragen könnte. Im Rahmen der sekundären Datennutzung könnten Forschende umfassendere Datensätze zur Entwicklung von neuen Versorgungslösungen, innovativen Produkten und KI-Anwendungen im Gesundheitswesen in Deutschland nutzen.
Weitere Chancen könnten sich nach Ansicht des BVMed durch die Integration datengenerierender Medizinprodukte sowie die Nutzung der Verlaufsdokumentation aus der Hilfsmittel-Versorgung ergeben. Bisher sind Daten aus datengenerierenden Medizinprodukten, beispielsweise Herzschrittmachern mit Monitoring-Funktion, in der Regel nur medizinischem Fachpersonal zugänglich. Regelmäßige Übersichten über die Funktion der Medizinprodukte können jedoch auch für Patient:innen sowie deren Angehörige und Mitbehandelnde einen echten Mehrwert bieten. Der BVMed schlägt daher vor, künftig einen neuen Bereich „datengenerierende Geräte“ in der ePA zu schaffen, indem sowohl zusammenfassende Berichte eingestellt werden, als auch notwendige Daten für Patient:innen und deren Mitbehandelnde zur Verfügung gestellt werden könnten.
Eine weitere Kernforderung des BVMed: Zur Etablierung solcher regelmäßigen Datenberichte und weiterer Leistungen sowie zur Interaktion mit anderen Akteur:innen des Gesundheitswesens müssen Hersteller von Medizinprodukten sowie die versorgenden Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Unternehmen aktiv in die Telematikinfrastruktur (TI) eingebunden werden.
„Die Einbindung der MedTech-Branche im Rahmen der ePA kann viele Potenziale eröffnen. Umso wichtiger ist es, dass die bestehenden gesetzgeberischen Vorgaben nachhaltig und zügig umgesetzt werden“, so BVMed-Digitalexpertin Natalie Gladkov.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed), Manfred Beeres, Leiter(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Georgenstr. 25, 10117 Berlin, Telefon: 030 246255-0