Start der bundesweiten Plakat-Kampagne "Tierversuche abwählen!" / Aktion zur Bundestagswahl
(Köln) - Mit einer bundesweiten Plakat-Kampagne informieren 15 Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen im Vorfeld der Bundestagswahl darüber, welche Parteien sich für den Ausstieg aus dem Tierversuch aussprechen. Sie machen damit zum einen auf das versteckte Leid von Millionen Tieren in deutschen Laboren aufmerksam. Zum anderen wollen sie Hilfe leisten bei der Wahlentscheidung. Wählbar sind nach ihrer Ansicht nur die Parteien, die ein Ausstiegskonzept aus dem Tierversuch in ihre Wahlprogramme aufgenommen haben.
Am 26. September wird ein neuer Bundestag gewählt. Die verbleibenden Wochen nutzen die zentralen Akteure der Kampagne "Ausstieg aus dem Tierversuch. JETZT!", Ärzte gegen Tierversuche und Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner, unterstützt von 13 weiteren Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen, um mit einer bundesweiten Plakataktion darüber zu informieren, welche Parteien ein Ausstiegskonzept aus dem Tierversuch in ihre Wahlprogramme aufgenommen haben.
Dazu werden im Zeitraum vom 30. August bis 13. September unter dem Motto "Tierversuche abwählen" 150 imposante Plakate mit verschiedenen Motiven in 24 deutschen Städten für den Ausstieg aus dem Tierversuch werben. Mit diesen Hinguckern sollen die Betrachter an viel frequentierten Orten wie U-Bahn-Stationen für dieses Thema sensibilisiert und darüber informiert werden, welche Parteien sich für den Ausstieg aussprechen.
Nach intensiver Lobbyarbeit im Rahmen der Gemeinschafts-Kampagne haben die Vereine im Vorfeld alle Kräfte mobilisiert, um einem Ausstiegskonzept einen Platz in den Wahlprogrammen der etablierten Parteien zu sichern - mit Erfolg. Dieses Ziel findet sich in den finalen Wahlprogrammen der Grünen, der Linken und der SPD. Alle drei wollen den Tierversuch schnellstmöglich ersetzen und dazu die Entwicklung innovativer tierversuchsfreier Verfahren fördern. In den Wahlprogrammen von CDU/CSU und FDP hingegen kommen die Themen Tierversuche, Ausstiegsplan oder die Förderung von tierfreien Verfahren überhaupt nicht vor.
Welche Parteien einen Ausstiegsplan in ihr Wahlprogramm aufgenommen haben, ist für die Wählerinnen und Wähler entweder direkt auf dem Plakat sichtbar oder über eine Verlinkung mittels QR-Codes auf die Kampagnenwebseite www.ausstieg-aus-dem-tierversuch.de nachzulesen. Auf der Webseite finden sich umfangreiche Hintergrundinformationen zu den Plänen der Parteien und zur Bedeutung eines Ausstiegskonzeptes.
"Mit der Bundestagswahl werden die Weichen für die nächsten vier Regierungsjahre gestellt. Die Wählerinnen und Wähler dürfen nicht die Augen verschließen vor dem verborgenen Leid von über 2,9 Millionen Tieren. Für eine innovative, ethisch vertretbare und zukunftsfähige Wissenschaft brauchen wir eine Bundesregierung, die das Ende der Tierversuche anvisiert und tatkräftig durchsetzt", sagt Christina Ledermann, Vorsitzende von Menschen für Tierrechte.
"Am 26. September können alle Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stimme die Weichen für ein Ende des Tierversuchs stellen. Wir erwarten von der Politik die Erstellung einer Gesamtstrategie für eine schnelle Abschaffung von Tierversuchen zugunsten humanbasierter Forschung - durch Verabschiedung eines systematischen Ausstiegsplans. Die tierversuchsfreie Forschung boomt weltweit; jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um den Paradigmenwechsel hin zu den humanbasierten Methoden einzuleiten!", fordert Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche.
Andere Länder wie die Niederlande haben die große wissenschaftliche Bedeutung der humanbasierten Methoden schon früher erkannt und bereits 2016 einen Plan vorgelegt, der aufzeigt, wie der Ausstieg aus dem Tierversuch gelingen kann. Die USA, Großbritannien und auch Norwegen entwickeln Strategien, wie zumindest in bestimmten Bereichen Tierversuche abgeschafft werden können. Der deutschen Politik den dringenden Handlungsbedarf aufzeigen ist daher das Ziel der Gemeinschafts-Kampagne "Ausstieg aus dem Tierversuch. JETZT!"
Quelle und Kontaktadresse:
Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Pressestelle
Goethestr. 6-8, 51143 Köln
Telefon: (02203) 9040990, Fax: (02203) 9040991