Starkes Wachstum bei PET-Getränkeverpackungen
(Berlin/Bonn) - PET-Mehrwegflaschen haben ihren Anteil bei Getränkeverpackungen im vergangenen Jahr deutlich vergrößert. "Das Mehrwegwachstum wird sich aufgrund seiner ökologischen und ökonomischen Vorteile weiter fortsetzen." Diese Ansicht vertrat der Vorstand der Genossenschaft Deutscher Brunnen e.G. (GDB), Andreas Rottke, auf der Jahrespressekonferenz der deutschen Mineralbrunnen in Berlin. Der Markt vollziehe schon jetzt eine dynamische, von Verbraucherwünschen getragene Wandlung.
Im Mehrwegpool der deutschen Mineralbrunnen stehen den 1,8 Mrd. Glas-Mehrwegflaschen z.Zt. 150 Mio. PET-Mehrwegflaschen und dazugehörige Kästen für die Abfüllung von Mineralwasser bzw. Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränken gegenüber. Dabei betrug allein das Investitionsvolumen für PET-Flaschen und Kästen ohne Berücksichtigung der Anlageninvestitionen rund 140 Mio. DM.
Die GDB prognostiziert für das laufende Jahr eine Verdoppelung des PET-Mehrwegflaschenvolumens. Von den zehn größten Abfüllern von GDB-Glasmehrwegflaschen haben sich acht für eine zusätzliche Mineralwasserabfüllung in Mehrweg-PET entschieden. Weitere Unternehmen nutzen diese Flasche schon jetzt bzw. werden ab dieser Saison Mehrweg-PET abfüllen. Die GDB erwartet für das Jahr 2001 ein PET-Füllungsvolumen von bis zu einer Milliarde Liter.
Nach der erfolgreichen Einführung der 1,0-Liter PET-Mehrwegflaschen für Mineralwasser und für Mineralwasser-Erfrischungsgetränke haben die 237 deutschen Mineralbrunnenunternehmen im Oktober vergangenen Jahres auch die Einführung neuer PET-Mehrwegflaschen in den Größen 0,5 l bzw. 1,5 l beschlossen. Rottke unterstrich, dass dem Verbraucher mit diesen Innovationen und der damit verbundenen Sortimentserweiterung eine Alternative zu den in diesen Größen angebotenen Einweggetränkeverpackungen zur Verfügung stehe.
Der Anteil von Ein- und Mehrweg-PET-Verpackungen im gesamten Wassermarkt hat sich, im Vergleichszeitraum 1999 zu 2000 von 8% auf 15% erhöht. Innerhalb des PET-Mehrwegsegmentes für abgefüllte Wässer entfallen bereits rund 70% auf die Mehrweggebinde der Deutschen Mineralbrunnen. Der Gesamtmarkt der Erfrischungsgetränke wies im Jahr 2000 sogar einen PET-Anteil von 55% auf.
Trotz dieser dynamischen PET-Entwicklung gehe man davon aus, dass ein großer Teil der Verbraucher auch weiterhin Mineralwasser in den bekannten Perlenflaschen bevorzuge. Dieses seit über 30 Jahren bewährte Glasmehrwegsystem werde weiterhin einen hohen Stellenwert einnehmen.
Zum Thema Pflichtpfand auf ökologisch nachteilige Verpackungen plädierte die GDB dafür, die aktuelle Diskussion wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurückzuführen. Es reiche nicht, steuer- und ordnungspolitische Argumente gegen das Pflichtpfand vorzutragen. Auch die Gegner eines Pflichtpfandes müssten Vorschläge unterbreiten, wie dem Umweltschutz, d.h. der ausgewiesenen ökologischen Vorteilhaftigkeit von Mehrweggetränkeverpackungen Rechnung getragen werden könne.
Vor diesem Hintergrund unterstrich Rottke, dass die GDB nach wie vor für eine Abgabe auf ökologisch nachteilige Verpackungen eintrete. Aber auch die diskutierte Pflichtpfandregelung werde Mehrweg fördern, da der Bequemlichkeitsvorteil bei Einweg entfällt. Außerdem verursache das zu installierende Rücknahmesystem für Einweg hohe Kosten und verteuere somit ökologisch nachteilige Verpackungen.
Rottke zeigte sich zuversichtlich, dass die im Frühjahr erwartete Gesetzesvorlage des Bundesumweltministeriums (BMU) zum Pflichtpfand eine zielführende Lösung enthalte. Die Vorschläge einer grundlegenden Einteilung in ökologisch vorteilhafte und nicht vorteilhafte Verpackungen gebe bereits jetzt allen Unternehmen, die auf Mehrwegsysteme setzen, die nötige Investitionssicherheit für die Zukunft.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V. (VDM)
Kennedyallee 28
53175 Bonn
Telefon: 0228/959900
Telefax: 0228/373453