Starker Darm, sanfte Hilfe: Osteopathie als Schlüssel zur Gesundheit
(Wiesbaden) - Immer mehr Menschen leiden an Darmproblemen. Ein gestörtes Verdauungssystem kann das allgemeine Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Osteopathie bietet eine sanfte, wirkungsvolle Möglichkeit, um Linderung zu verschaffen, so der Verband der Osteopathen Deutschland anlässlich des Magen-Darm-Tags am 7. November.
Der Darm umfasst verschiedene Abschnitte wie Dünn- und Dickdarm und wird durch das Gekröse (Mesenterium) befestigt. Das Zusammenspiel mit Nachbarorganen wie Gallenblase und Bauchspeicheldrüse ist von großer Bedeutung für eine gesunde Verdauung. Ein besonderer Fokus liegt auf der Beweglichkeit und Befestigung des Darms sowie seiner Versorgung durch Blut und Lymphe. Die Osteopathie erkennt, dass eine optimale Funktion nur gewährleistet ist, wenn der Darm in einer harmonischen Umgebung arbeiten kann, auch frei von Einschränkungen wie Narben oder Verwachsungen im Bindegewebe, die nach Operationen entstehen können. Mit spezifischen Techniken lassen sich solche Störungen sanft lösen, um die Darmbeweglichkeit wiederherzustellen.
Zudem hilft die Osteopathie, den Verdauungstrakt nach Infekten wieder zu stabilisieren und das Immunsystem zu aktivieren. Der Darm als größtes Immunorgan steht in engem Zusammenhang mit der allgemeinen Gesundheit und wird bei osteopathischen Behandlungen entsprechend berücksichtigt. Neueste Erkenntnisse belegen, dass die sogenannte "Hirn-Darm-Achse" eine wesentliche Rolle für das Zusammenspiel zwischen Darm und Gehirn spielt und viele gesundheitliche Aspekte beeinflusst.
Das Reizdarm-Syndrom betrifft laut Schätzungen rund 6 Prozent der deutschen Bevölkerung. Betroffene klagen über unspezifische Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, die oft auch nach Untersuchungen wie Magen- oder Darmspiegelungen ohne klare Diagnose bestehen bleiben. Eine osteopathische Behandlung kann den komplexen Zusammenhängen auf die Spur kommen und häufig zu deutlicher Linderung führen. Osteopathen "begreifen" die Mobilität der Verdauungsorgane durch gezielte Behandlungsansätze und steigern die Zirkulation in den behandelten Regionen; Heilungsprozesse der Schleimhäute und die Peristaltik, die Fähigkeit des Darmes zur aktiven Bewegung, können nun wieder physiologisch stattfinden. Die Motilität bezeichnet eine unwillkürliche, rhythmische minimale Eigenbewegung eines jeden Gewebes, die von geschulten Osteopathen wahrgenommen und gefördert werden kann.
Zum Thema Osteopathie und Reizdarmsyndrom sind in der Vergangenheit mehrfach Studien durchgeführt worden, um die Wirksamkeit einer Behandlung zu untersuchen. Auch wenn die Anzahl der Teilnehmenden in diesen Studien insgesamt noch nicht sehr groß ist, so zeigte eine zusammenfassende Bewertung dieser Studien, die im renommierten Journal of the American Osteopathic Association veröffentlicht wurde [1], dass Osteopathie zeitnah zu einer signifikant stärkeren positiven Veränderung führte als die "normale" Behandlung bzw. eine Placebo-Therapie. Studien, die nach einer längeren Zeit nochmals eine Nachkontrolle durchführten, ergaben, dass die osteopathische Behandlung zu einer andauernden Verbesserung der Symptomatik führte.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD), Michaela Wehr, Leiter(in), Wilhelmstr. 42, 65183 Wiesbaden, Telefon: 0611 9103661, Fax: 0611 9103662