Stahlkonzerne warnen vor zu knapper Zuteilung an Emissionsrechten
(Düsseldorf) - Der Emissionsrechtehandel darf nicht zu einer Investitions- und Wachstumsbremse in Deutschland werden. Das forderten die Vorstände der Stahlunternehmen in Deutschland auf einer Vorstandssitzung bei der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf am 11. März mit Blick auf das Gespräch zwischen den Bundesministern Wolfgang Clement und Jürgen Trittin an diesem Freitag (12. März). Die Bundesregierung darf bei ihrer Entscheidung über die Zuteilung von Kohlendioxid-Emissionszertifikaten nicht die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie gefährden, so die Stahl-Vorstände. Während andere Länder in der EU ihre Stahlindustrie großzügig mit wachstumsorientierten Kohlendioxid-Emissionsrechten versehen, drohen der Stahlindustrie in Deutschland gekürzte Zertifikate und damit Produktionsbeschränkungen, verbunden mit dem Verlust von Arbeitsplätzen und Marktanteilen.
Aufgrund der Vorleistungen der Industrie seit 1990 ist Deutschland auf gutem Wege, das zugesagte Klimaziel zu erfüllen. Deshalb müssen die Unternehmen bedarfsgerecht im Einklang mit der freiwilligen Selbstverpflichtung der Wirtschaft ausgestattet werden, fordert die Stahlindustrie. Denn bei der Roheisen- und Stahlerzeugung wird der in Koks und Kohle enthaltene Kohlenstoff als Rohstoff für die Produktion eingesetzt. Der Verbrauch ist inzwischen nah am verfahrenstechnischen Minimum angelangt. Wenn die Emissionen von 1,5 Tonnen Kohlendioxid pro Tonne Roheisen noch weiter reduziert werden müssen, kommt das einer Produktionsbeschränkung gleich, erläuterten die Vorstände. Erforderlich sei stattdessen für diese unvermeidlichen Emissionen eine ausreichende Ausstattung mit Anrechten.
Das Stahl-Zentrum in Düsseldorf vertritt rund 99 Prozent der Rohstahlproduktion in Deutschland. Die Stahlindustrie umfasst etwa 100 Unternehmen und rund 95.000 Mitarbeiter.
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