Stahlindustrie wehrt sich gegen Zusatzlasten / UnterstĂŒtzung des Aktionstages des EuropĂ€ischen Metallgewerkschaftsbundes
(DĂŒsseldorf) - Die Wirtschaftsvereinigung Stahl begrĂŒĂt die Initiative des EuropĂ€ischen Metallgewerkschaftsbunds, mit der heutigen (22. April 2010) Demonstration u. a. in BrĂŒssel und Duisburg auf Forderungen zur Rohstoff- und Klimapolitik hinzuweisen.
"Der Preisschock bei den Basisrohstoffen mit Steigerungen von rund 100 Prozent bei Eisenerz und 55 Prozent bei Kokskohle ist eine auĂergewöhnliche Belastung fĂŒr die Stahlkonjunktur bzw. fĂŒr die stahlbasierten industriellen Wertschöpfungsketten. Ich sehe darin eine Gefahr fĂŒr die weitere konjunkturelle Erholung", sagt Hans JĂŒrgen Kerkhoff, PrĂ€sident der Wirtschaftsvereinigung Stahl in DĂŒsseldorf. Bei diesen Rohstoffen drohen zusĂ€tzliche Kosten von insgesamt fast vier Milliarden Euro pro Jahr. Hinzu kommen die mangelnde Planungssicherheit und die absehbaren weiteren Preissteigerungen durch die verkĂŒrzten Vertrags-Laufzeiten. Fehlender Wettbewerb an den MĂ€rkten fĂŒr Massenrohstoffe sowie eine zunehmende Kurzfristorientierung der Lieferanten sind verantwortlich fĂŒr diese dramatischen Entwicklungen.
Auch bei anderen Einsatzstoffen zeichnen sich mittlerweile weitere erhebliche Verteuerungen ab. So haben sich insbesondere die Preise fĂŒr Stahlschrott seit Jahresbeginn um 60 Prozent erhöht, allein im April um 27 Prozent.
"Vor dem Hintergrund der steigenden Rohstoffkosten darf die Politik der Stahlindustrie jetzt keine weiteren Zusatzlasten aufbĂŒrden", warnt Kerkhoff. Eine erhebliche Bedrohung stelle zur Zeit der Emissionshandel dar. Die EU-Kommission plant eine Teilversteigerung fĂŒr die Prozessgase der Stahlindustrie. Zudem seien durch den Emissionshandel weitere Strompreissteigerungen absehbar. Der Stahlindustrie in Deutschland drohen daraus Kosten in Milliardenhöhe. "Dies wĂ€re im Vergleich zu Regionen auĂerhalb der EU ein massiver Wettbewerbsnachteil", fĂŒrchtet der VerbandsprĂ€sident. "Wir erwarten von der Bundesregierung UnterstĂŒtzung bei diesem Thema, das die Perspektiven und Zukunftsentscheidungen der Stahlindustrie in Deutschland und Europa entscheidend beeinflusst", so Kerkhoff.
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