Stahlindustrie gegen Eisenerzpreiserhöhungen
(Düsseldorf) - Der größte Eisenerzproduzent der Welt, die brasilianische Companhia Vale do Rio Doce (CVRD), hat eine Preiserhöhung der Erzlieferungen im Jahre 2005 in Höhe von 90 Prozent gefordert. Sollte die CVRD diese Forderung durchsetzen, kämen auf die Stahlunternehmen in Deutschland, die auf der Basis von Eisenerz Stahl herstellen, zusätzliche Ausgaben für den Rohstoffbezug von rund einer Milliarde Euro zu. Das würde für die daraus hergestellte Tonne Stahl eine zusätzliche Kostenbelastung von 25 bis 30 Euro bedeuten. „Erzpreissteigerungen in dieser Höhe sind absolut unberechtigt und können in keiner Weise mit Kostensteigerungen bei der Förderung gerechtfertigt werden,“ sagte Prof. Dieter Ameling, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf. Der ohnehin durch die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise ausgelöste Druck auf die Stahlproduzenten und Stahlverarbeiter würde damit weiter verschärft, die Wertschöpfungskette neuen Belastungen unterzogen.
Für eine Rohstahlerzeugung der Welt von 1,06 Milliarden Tonnen im Jahre 2004 waren insgesamt 1,2 Milliarden Tonnen Eisenerz erforderlich. Davon werden rund 600 Millionen Tonnen überseeisch gehandelt. Ca. 200 Millionen Tonnen kommen aus Brasilien, weitere 450 Millionen Tonnen aus Australien, der Rest von rund 150 Millionen Tonnen verteilt sich auf verschiedene Länder, z. B. Schweden, Kanada. Drei große Gesellschaften, die brasilianische CVRD als Nummer Eins mit einem Marktanteil von rund 32 Prozent, die brasilianische Rio Tinto als Nummer Zwei mit 25 Prozent und die australische BHP Billton mit 15 Prozent, beherrschen 72 Prozent, d. h. mehr als zwei Drittel des Eisenerzhandels der Welt.
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