Stahlindustrie: Emissionshandel ab 2013 muss Wettbewerbsfähigkeit erhalten
(Düsseldorf) - Der CO2-Emissionshandel muss auch in der Zeit ab 2013 eine international wettbewerbsfähige Stahlindustrie in Deutschland und Europa ermöglichen. Dazu mahnt anlässlich der bevorstehenden Debatte im Europäischen Parlament zum Klimapaket am 4. Dezember 2008 die Wirtschaftsvereinigung Stahl. Am 16. und 17. Dezember soll in Brüssel die endgültige Entscheidung fallen.
"Die Stahlindustrie benötigt auch in Zukunft eine kostenlose Zuteilung der Zertifikate für Ihre Emissionen und Entlastungen von den emissionshandelsbedingten Strompreissteigerungen", erklärt Hans-Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Andernfalls würden zukünftig Belastungen in Milliardenhöhe drohen, die Stahlproduzenten außerhalb Europas ohne Emissionsrechtehandel nicht zu tragen haben. Die heute (2. Dezember 2008) stattfindenden Kundgebungen europäischer Metallgewerkschaften in Brüssel untermauern, dass die von der Europäischen Kommission geplante Versteigerung der Zertifikate Arbeitsplätze bedroht, so Kerkhoff.
Die geplante Auktionierung bringe keine CO2-Einsparungen. Dies geschehe im Emissionshandel allein durch die Verknappung der verfügbaren Emissionsrechte. "Es ist daher nicht sachgerecht, die Auktionierung als Maßstab für erfolgreichen Klimaschutz anzusehen", kritisiert Kerkhoff. Die Stahlindustrie leistet ihren Beitrag zur Klimavorsorge, so Kerkhoff. Das im Rahmen des Emissionshandels diskutierte Ziel von 21 Prozent bis 2020 gegenüber 2005 sei für die Stahlindustrie in Deutschland angesichts der fortgeschrittenen Energie- und CO2-Effizienz der Roheisen- und Stahlproduktion allerdings in dieser Höhe nicht machbar. "Wir plädieren daher dafür, die Minderungsziele nach den technischen Potenzialen der einzelnen Industrien festzulegen", so Kerkhoff.
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