Pressemitteilung | bauforumstahl e.V.

Stahlbau für die Zukunft des Bauens gut aufgestellt / bauforumstahl fordert Vorrang für regenerative Recycling-Baustoffe / In Aachen werden die Stahl-Architekturpreise und die Nachwuchspreise verliehen

(Düsseldorf) - Der 36. Deutsche Stahlbautag, der am 18./19. Oktober 2012 mit rd. 750 Teilnehmern in Aachen stattfindet, steht ganz im Zeichen des Zusammenschlusses der Branche. Wie bekannt, hatten zum 01.01.2012 bauforumstahl (BFS) und der Deutsche Stahlbau-Verband DSTV ihre gesamten Aktivitäten unter dem Dach von bauforumstahl e.V. in Düsseldorf zusammengeführt.

Der deutsche Stahlbau konnte mit einer Produktion von 1 Mio. Tonnen im ersten Halbjahr 2012 an das überaus gute Baujahr 2011 anknüpfen. Insgesamt ergab sich ein Zuwachs von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Anstieg vom 2. zum 1. Quartal betrug 15,9 Prozent. Der Rückgang im 2. Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal lag weniger an konjunkturellen, als vielmehr an abrechnungstechnischen Gründen. Volumenzuwächse gab es insbesondere im Bereich Türme- und Gittermasten - hier finden sich z.B. auch Teile für Windkraftanlagen - sowie im klassischen Industriebau. Für das Gesamtjahr 2012 wird mit rd. 2 Mio. Tonnen im Kernbereich des konstruktiven Stahlbaues eine Produktion in der Größenordnung der letzten Jahre erwartet.

"Die jetzt vollzogene Bündelung der Kräfte kann den Anforderungen einer modernen Interessenvertretung weit besser entsprechen", so Dr. Bernhard Hauke, Geschäftsführer von bauforumstahl. "Für die Bauwirtschaft, für nationale und internationale Normengremien und die Fachöffentlichkeit gibt es jetzt einen Ansprechpartner für den Stahlbau. Besonders in Europa, aber auch gegenüber nationalen Normen- und Richtliniengebern ist es wichtig, mit einer Stimme zu sprechen. Und wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, die baupolitischen Themen nicht nur intensiver zu begleiten, sondern auch stärker die "Deutungshoheit" bei wichtigen Fragen in der Öffentlichkeit zu erlangen."

Der erste Stahlbautag der neuen Organisation bietet hierzu reichlich Gelegenheit, denn die Liste der baupolitischen Forderungen ist lang. Hierzu zählen:
- die Einforderung einer auf mehr Qualität ausgerichteten Vergabepolitik der Öffentlichen Auftraggeber mit Distanzierung von qualitativ minderwertigen Billiganbietern;
- die Wiedereinführung einer zukunftsweisenden Stoffpreisgleitklausel, um volatile Preisschwankungen der Materialpreise bei langen Planungszeiträumen auszugleichen;
- die Revision des völlig praxisfernen Bauforderungssicherungsgesetz (BauFordSiG) mit der Pflicht zur Führung von separaten projektbezogenen Bankkonten auf den alten Stand vor dem 01.01.2009;
- die Beibehaltung der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB);
- Maßnahmen zur besseren Abwicklung von Großprojekten;
- höhere Investitionen in die sanierungsbedürftige Verkehrsinfrastruktur.

"Der deutsche Stahlbau sieht sich dank seiner Innovationskraft für die Zukunft gut gerüstet - aber die baupolitischen Rahmenbedingungen müssen stimmen", so Volker Hüller, Geschäftsführer von bauforumstahl. "Bauwirtschaft und Baupolitik müssen zukünftig stärker im Konsens Probleme bewältigen." Und mit Blick auf die aktuellen Probleme bei der Abwicklung einiger Großprojekte ergänzt Hüller: "Außerdem brauchen wir ein neues Grundverständnis über die Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer, die Gräben überwindet und das Bauen wieder in den Vordergrund rückt, statt alles bei den Juristen abzuladen."

Einen Schwerpunkt der Arbeit setzt bauforumstahl bei den Anforderungen an das nachhaltige Bauen und fordert Vorrang für regenerative Recycling-Baustoffe, sog. Baustoffe3R . "Wir sehen 3R-Baustoffe als ökologische Antwort auf die Zukunft des Bauens", so Dr. Bernhard Hauke.
3R steht dabei für Reduce - Reuse - Recycling oder zu Deutsch: Reduzieren, Wiederverwenden und Recyceln, den Grundgedanken für Ressourcen schonendes, nachhaltiges Bauen. "In einer Reihe von EU-Richtlinien, wie der EU-Bauproduktenverordnung, der EU-Abfallrahmenrichtlinie, der EU-Gebäuderichtlinie, der EU-Industrieemissionsrichtlinie oder der EU-Grundwasserschutzrichtlinie sowie im neuen deutschen Ressourceneffizienzprogramm werden 3R-Forderungen und Verpflichtungen aufgestellt und wir hoffen, dass dies auch in vollem Umfang Eingang in die Baupraxis findet."

" Es ist an der Zeit, dass alle Beteiligten aufwachen und den Baustoff Stahl in einem anderen Licht betrachten. Seine Vorteile wiegen den CO2-Footprint in der Herstellungsphase um ein Vielfaches auf, insbesondere bei wachsendem Anteil von Recyclingstahl", sagt Bernhard Hauke. "Ohnehin verliert mit wachsendem Anteil von regenerativen Energien auch der Energieeintrag im Stahlherstellungsprozess an Bedeutung. Ökobilanzvergleiche verschiedener Baustoffe unter ganzheitlicher Betrachtung des gesamten Lebenszyklus bescheinigen Stahl einen umweltschonenden, ressourceneffizienten und nachhaltigen Einsatz."

Auf dem zum zweiten Mal veranstalteten Tag der Stahl.Architektur werden am 19. Oktober 2012 die traditionellen Stahl-Architekturpreise verliehen. Der mit 10.000 EURO dotierte Preis des Deutschen Stahlbaues 2012 geht an Staab Architekten für den Umbau des Museums der Bayerischen Könige in Hohenschwangau. Den Sonderpreis des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung 2012 erhalten kister scheithauer gross architekten und stadtplaner für die Modernisierung des Blau-Gold-Haus in Köln. Die Ehrung wird Staatssekretär Rainer Bomba vom BMVBS persönlich übernehmen. Den 1. Preis im Nachwuchswettbewerb "Förderpreis des Deutschen Stahlbaues 2012" gewinnen Hendrik Brinkmann und Holger Harmeier, Studierende bei Prof. Herbert Bühler an der Fachhochschule Münster (msa) für ihre Semesterarbeit "Ausstellungsraum am Drubbel in Münster". Die Auszeichnung des Deutschen Stahlbaues 2012 für eine verdiente Persönlichkeit wird am 18. Oktober verliehen an Univ.-Prof. Dr.-Ing. Gerhard Hanswille.

Text und Bilder unter: http://www.bauforumstahl.de/presse

Quelle und Kontaktadresse:
bauforumstahl e.V. Angelika Demmer, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Sohnstr. 65, 40237 Düsseldorf Telefon: (0211) 6707-828, Telefax: (0211) 6707-829

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