Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit sollte Leitmotiv der Wirtschaftspolitik werden
(Berlin) - Der gestern erschienene Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung stellt aus Sicht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) neben den aktuellen Maßnahmen zur Krisenbewältigung zu Recht die längerfristigen wirtschaftspolitischen Herausforderungen in den Fokus. "Die Bundesregierung hat die deutsche Wirtschaft bislang alles in allem gut durch die Energiekrise geführt. Nun muss sie den Blick auf eine deutliche Stärkung des Wirtschaftswachstums richten", erklärte BVR-Präsidentin Marija Kolak.
"Die wichtigsten Handlungsfelder sind derzeit in drei Bereichen zu sehen: in Maßnahmen zur Abmilderung des weit verbreiteten Arbeitskräftemangels, in der Schaffung von mehr Anreizen für Klimaschutz- und Digitalisierungsinvestitionen sowie in der nachhaltigen Senkung der Stromkosten. Dies sind entscheidende Voraussetzungen zur Sicherung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft", so Kolak weiter.
Das im Jahreswirtschaftsbericht vorgestellte Konjunkturbild ist nach Ansicht des BVR optimistisch, aber nicht unrealistisch. Die vorgenommene Aufwärtskorrektur des Bruttoinlandsprodukt-Prognosewertes von zuvor -0,4 auf +0,2 Prozent scheint gerechtfertigt, da sich momentan die Hinweise dafür mehren, dass das Winterhalbjahr 2022/23 weniger schwach ausfallen wird, als noch im vergangenen Jahr erwartet. So sei die Wahrscheinlichkeit für eine Energiemangellage hierzulande durch die hohen Gasfüllständen merklich gesunken.
Zudem wirkten die seit einigen Monaten tendenziell rückläufigen Energie- und Verbraucherpreise entlastend auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, auch infolge der Gas- und Strompreisbremse der Bundesregierung.
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