Pressemitteilung | Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)

Stärkere Nachfrage bei betrieblicher Alterversorgung in 2006 / geplante Abschaffung der Sozialversicherungsfreiheit bei Entgeltumwandlung benachteiligt vor allem Normalverdiener

(Berlin) - Im Jahr 2006 wurden insgesamt 1,1 Millionen Neuverträge zur betrieblichen Altersversorgung abgeschlossen, was einem Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis entspricht. Damit beträgt der Anteil der betrieblichen Altersversorgung am Gesamtneugeschäft der Versicherungswirtschaft in 2006 knapp 13 Prozent. Der größte Anteil entfiel auf Direktversicherungen mit 453.000 Verträgen, gefolgt von Pensionskassen mit 332.000, Rückdeckungsversicherungen mit 236.000 und Pensionsfonds mit 108.000 Verträgen. Damit stieg der Gesamtbestand in der betrieblichen Altersversorgung von 10,9 Millionen auf 11,5 Millionen Verträge – ein Plus von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresergebnis.

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Nachfrage nach betrieblichen Altersversorgungsprodukten ist es umso unverständlicher, das der Gesetzgeber ab dem 1. Januar 2009 bei der Entgeltumwandlung eine doppelte Belastung für Versicherungskunden mit Beiträgen zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung plant. Gerade für Normalverdiener wird diese Form der Altersvorsorge damit zunehmend unattraktiver werden. Besonders treffen dürfte das die Direktversicherung und die Pensionskassen, auf die etwa 8,9 Millionen Verträge entfallen. Der GDV appelliert daher dringend an den Gesetzgeber, die derzeitige Attraktivität der Entgeltumwandlung gerade für die Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen auch zukünftig zu erhalten.

Die betriebliche Altersversorgung hat in den letzten Jahren eine zunehmende Nachfrage erfahren, womit das Geschäftsfeld auch für die Lebensversicherer an Bedeutung gewonnen hat. Nach Verabschiedung des Altersvermögensgesetzes setzte im Jahr 2002 eine Gründungswelle bei den Pensionskassen und –fonds ein, an der die Versicherungswirtschaft maßgeblichen Anteil hatte: So entfallen etwa 80 Prozent des seither zu beobachtenden Anstiegs der Versicherten bei den in Deutschland zugelassenen Pensionskassen mit rund 3 Millionen Neuverträgen auf die Pensionskassen der Versicherungswirtschaft.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) Pressestelle Friedrichstr. 191-193a, 10117 Berlin Telefon: (030) 20205000, Telefax: (030) 20206000

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