Stadtentwicklung ist Sozialpolitik
(Dortmund/Düsseldorf/Essen/Berlin) - Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung der Armut fordern der Deutsche Caritasverband (DCV), der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und der SKM Bundesverband in einem gemeinsamen Appell Politik und Kirche auf, sich stärker für eine ökologische und bürgerfreundliche Gestaltung öffentlicher Räume einzusetzen. Die Forderungen stehen unter der Überschrift "Mittendrin - außen vor. Wem gehört die Stadt?"
"Öffentliche Räume wie Parks oder Plätze sind wichtige Aufenthalts-, Begegnungs- und Erholungsorte, gerade für arme oder von Armut bedrohte Menschen. Wer in einer kleinen oder dunklen oder im Sommer überhitzten Wohnung oder gar auf der Straße lebt, ist viel mehr als andere auf diese Orte angewiesen. Wie diese Räume gestaltet sind, ist entscheidend für die Lebensqualität der Menschen und ihre Teilhabechancen", betont Renate Jachmann-Willmer, SkF Bundesvorstand.
Klimaschutz, der allen nutzt, beginnt mit städtischer Planung
"Menschen, die öffentliche Orte nutzen, sollten ein Mitspracherecht darüber haben, wie diese Orte aussehen und was dort geschieht. Städte und Gemeinden sind aus unserer Sicht in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger einbezogen und gehört werden", fordert Stephan Buttgereit, SKM Generalsekretär.
"Immer wieder beobachten wir, dass öffentliche Räume vernachlässigt und unwirtlich werden. Städtische Flächen werden versiegelt und vermüllt. Es fehlen schattenspendende Bäume und kostenloses Trinkwasser. Mit fortschreitendem Klimawandel gehört beides zur elementaren Daseinsvorsorge - nicht nur für Menschen, die auf der Straße leben. Klimaschutz, der allen nutzt, beginnt mit einer urbanen Planung, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und genug Raum für Grünflächen lässt,", macht Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa deutlich und betont: "Gerade Bahnhöfe sind öffentliche Orte, denen unsere Fürsorge gilt. Als Knotenpunkte im Netz der Verkehrsinfrastruktur können sie den klimafreundlichen Umstieg auf die Bahn leicht machen und barrierearme Begegnungsorte für viele schaffen."
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