Pressemitteilung | TÜV Verband e.V.

Stabmixer im Sicherheits-Check: Worauf Verbraucher achten sollten

(Berlin) - Gefahr von Schnittverletzungen und elektronischen Defekten. Beim Kauf auf Sicherheitsfunktionen und Materialqualität achten. Richtige Bedienung und Aufbewahrung reduziert Gesundheitsrisiken. TÜV-Verband gibt Hinweise Kauf und Nutzung.

Stabmixer sind aus vielen Küchen nicht mehr wegzudenken. Sie erleichtern die Zubereitung von Suppen, Smoothies und Saucen. Doch jedes Jahr kommt es zu Unfällen durch unsachgemäße Verwendung oder mangelhafte Geräte - von Schnittverletzungen bis hin zu elektrischen Defekten. "Unsachgemäßer Gebrauch oder qualitativ minderwertige Modelle bergen erhebliche Risiken", warnt André Siegl, Experte für Arbeits- und Gesundheitsschutz beim TÜV-Verband. Hersteller müssen laut EU-Vorgaben darauf hinweisen, dass Personen mit eingeschränkten physischen und psychischen Fähigkeiten sowie Kinder diese Geräte nicht oder nur unter Aufsicht benutzen dürfen. Generell ist die Bedienungs- und Betriebsanleitung zu beachten. Moderne Stabmixer längst mehr als einfache Pürierstäbe: Viele Modelle bieten praktische Erweiterungen wie Schneebesen, Zerkleinerer oder sogar Teigknethaken. Einige Geräte gibt es in Kombination mit Mixerbehältern, die standsicher aufzustellen sind. Gerade deshalb sollten Verbraucher beim Kauf auf Sicherheitsmerkmale und geprüfte Qualität achten.

Typische Risiken und Gefahrenquellen

Die Nutzung von Stabmixern bringt gewisse Risiken mit sich. Die Geräte arbeiten mit rotierenden Messern, die hohe Drehzahlen erreichen. Modelle mit schlechten Sicherheitseigenschaften oder mangelhaften Materialien können nicht nur schnell kaputtgehen, sondern auch zu Verletzungen führen. "Vor allem die scharfen Klingen können gefährlich werden, wenn sie unkontrolliert mit hohen Drehzahlen laufen oder bei der Reinigung nicht ausreichend gesichert sind", erklärt Siegl. "Das Gerät muss für die Reinigung oder Wechsel von Mixaufsätzen immer vom Stromnetz getrennt werden." Auch Überhitzung oder elektrische Defekte sind bei minderwertigen Geräten keine Seltenheit. Besonders gefährlich wird es, wenn das Gerät versehentlich eingeschaltet wird, während sich Finger oder Gegenstände in der Nähe der Klingen befinden. "Ein häufig unterschätztes Risiko ist die unsachgemäße Reinigung. Wer versucht, die Klingen mit bloßen Händen zu säubern, kann sich an den scharfen Messern schnell tiefe Schnittverletzungen zuziehen", so Siegl.

Ein weiteres Problem sind unsichere oder minderwertige Materialien. Kunststoffgehäuse, die Hitze nicht standhalten, oder schlecht verarbeitete Aufsätze können brechen und Teile in die Lebensmittel gelangen. Auch elektrische Defekte durch mangelhafte Verkabelung oder Nichteinhaltung von elektrischen Schutzmaßnahmen wie der Einsatz und die Montage von normativ vorgegebenen Materialien und Komponenten stellen ein Risiko dar.

Worauf Verbraucher beim Kauf achten sollten

Beim Kauf eines Stabmixers sollten Verbraucher insbesondere auf folgende Sicherheits- und Qualitätsmerkmale achten:

- CE-Kennzeichnung: Mit dem CE-Kennzeichen erklärt der Hersteller, die Sicherheitsanforderungen verschiedener EU-Richtlinien zu erfüllen, bei Stabmixern der Niederspannungsrichtlinie, der Richtlinie über elektromagnetische Verträglichkeit (EMV), der Ökodesign-Richtlinie, der Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte sowie der Richtlinie über die allgemeine Produktsicherheit.
- Prüfsiegel: Achten Sie auf das GS-Zeichen für "Geprüfte Sicherheit" oder ein TÜV-Siegel. Diese Zertifizierungen zeigen, dass das Gerät weitere, herstellerunabhängige Sicherheits- und Funktionsprüfungen bestanden hat.
- Leistung: Eine Motorleistung von mindestens 600 Watt ist empfehlenswert. Ein leistungsstarker Motor in Kombination mit einer Drehzahl ab 10.000 Umdrehungen pro Minute gewährleistet ein effizientes Arbeiten und verhindert Überhitzung.
- Materialqualität: Edelstahl ist robuster und langlebiger als Kunststoff. "Mixfüße" aus Edelstahl sind zudem besonders hygienisch und leicht zu reinigen.
- Sicherheitsfunktionen: Geräte mit automatischer Abschaltung, Kindersicherung oder Spritzschutz reduzieren das Verletzungsrisiko.
- Ergonomie: Ein rutschfester Griff und eine gute Balance sorgen für eine sichere Handhabung.

In der Europäischen Union gelten für elektrische Haushaltsgeräte Sicherheitsstandards wie die DIN EN 60335-2-14, die Anforderungen an die Konstruktion und den Betrieb von Küchenmixern festlegt. Verbraucher sollten sicherstellen, dass das gewünschte Modell diesen Normen entspricht und eine CE-Kennzeichnung auf, dem Gerät oder auf der Verpackung bzw. dem Typenschild angebracht ist.

Tipps für sicheren Gebrauch und Wartung

Um Unfälle mit Stabmixern zu vermeiden, ist die richtige Handhabung entscheidend:

- Bedienung: Verwenden Sie den Stabmixer nur, wenn sich die Klingen vollständig im Mixgefäß befinden. Ein versehentliches Einschalten außerhalb des Gefäßes kann Spritzer und Verletzungen verursachen. Hier ist Vorsicht vor allem beim Mixen von heißen Flüssigkeiten geboten.
- Wechseln von Mix- oder Rühraufsätzen: Das Gerät muss immer erst vom Stromnetz getrennt werden. Verlängerungskabel sind nicht zulässig.
- Reinigung: Ziehen Sie immer den Netzstecker oder entfernen Sie den Akku, bevor Sie das Gerät reinigen. Abnehmbare Teile sollten regelmäßig gesäubert werden.
- Aufbewahrung: Stabmixer sollten außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Ein sicherer Aufbewahrungsort verhindert ungewolltes Einschalten oder Stürze des Geräts.
- Lebensdauer verlängern: Um den Motor zu schonen, sollte das Gerät nicht über längere Zeiträume ununterbrochen laufen. Auch sollte der Mixer nicht überfüllt werden und das Mixgut ggf. auf kleinere Mengen aufgeteilt werden.

Moderne Stabmixer sind längst mehr als reine Pürierstäbe: Viele Modelle lassen sich mit verschiedenen Aufsätzen erweitern. Ein Schneebesen eignet sich zum Aufschlagen von Sahne oder Eiweiß, während ein Zerkleinerer Nüsse, Kräuter oder sogar Fleisch mühelos hackt. Einige Geräte bieten sogar Teigknethaken für leichte Rührteige. "Die Vielseitigkeit macht Stabmixer zu echten Multitalenten - solange sie sicher und sachgemäß verwendet werden", sagt Siegl.

Fazit: Stabmixer sind praktische Küchenhelfer, deren Nutzung jedoch mit Bedacht erfolgen sollte. Durch die Beachtung von Sicherheitsaspekten beim Kauf und Gebrauch lassen sich Risiken minimieren. "Investieren Sie in Qualität und beachten Sie die Sicherheitshinweise, um lange Freude an Ihrem Stabmixer mit guten Mixergebnissen zu haben", empfiehlt Siegl.

Quelle und Kontaktadresse:
TÜV Verband e.V., Maurice Shahd, Leiter(in) Kommunikation, Friedrichstr. 136, 10117 Berlin, Telefon: 030 760095-400

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