Stabiles Wachstum im ostdeutschen Bauhauptgewerbe / Nachfrage nach Bauleistungen ist 2019 weiter gestiegen / Bautätigkeit hat 2019 erheblich zugenommen
(Leipzig) - "Im Kalenderjahr 2019 registrierte das ostdeutsche Bauhauptgewerbe sowohl in der Nachfrage nach Bauleistungen als auch bei der Bautätigkeit erhebliche Zuwächse. Verbunden war dies mit einer Zunahme der Zahl der Beschäftigten", erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. (BIVO) nach Bekanntgabe der Jahresergebnisse im Bauhauptgewerbe für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten durch das Statistische Bundesamt.
"Die Nachfrage nach Bauleistungen hat in der zweiten Jahreshälfte gegenüber dem 1. Halbjahr 2019 zwar etwas nachgelassen, verblieb aber immer über den Vorjahreswerten, sodass wir auch angesichts der gegenwärtig baufreundlichen Witterung mit einem guten Umsatzergebnis im ersten Quartal 2020 rechnen", erklärte Momberg mit Blick auf die nächsten Monate. Die Stimmung unter den Unternehmen bleibe dennoch geteilt. Trotz der gegenwärtigen guten konjunkturellen Lage rechnen 29 Prozent der Mitgliedsunternehmen aufgrund bestehender Unsicherheiten mit sinkenden Umsätzen in 2020.
* Auftragseingang: Alle Segmente 2019 mit hoher Nachfragedynamik
Das Gesamtauftragsvolumen des ostdeutschen Bauhauptgewerbes betrug 2019 rund 18,5 Mrd. Euro und übertraf damit den Vergleichswert des Vorjahres um 8,6 Prozent. Der Nachfragezuwachs betraf alle Bausparten. Das höchste Wachstum wies dabei der Öffentliche Bau auf. In diesem Segment erreichten die Aufträge einen Volumenwert von 6,7 Mrd. Euro. Gegenüber 2018 war das ein Plus von 8,8 Prozent. Einen hohen Zuwachs verzeichnete auch der Wohnungsbau. Hier belief sich das Auftragsvolumen auf 4,0 Mrd. Euro und war damit um 8,5 Prozent höher als im Jahr davor. Im volumenstärksten Segment, dem Wirtschaftsbau, stiegen die Bestellungen in Relation zu 2018 um 8,4 Prozent auf 7,8 Mrd. Euro an. "Die Nachfrageentwicklung verlief 2019 nicht mehr ganz so stürmisch wie im Jahr 2018, die stabilen Zuwächse in allen Segmenten zeugen aber von einer gegenwärtig robusten Baukonjunktur in Ostdeutschland", merkte Momberg an.
* Umsatz: Wohnungsbau legt stark zu
Das Bauhauptgewerbe in Ostdeutschland erzielte 2019 Umsatzerlöse in Höhe von insgesamt 19,7 Mrd. Euro. Das entsprach im Vorjahresvergleich einem Wachstum von 7,7 Prozent. Am stärksten legte der Wohnungsbau zu. Mit einem Umsatzaufkommen von 4,6 Mrd. Euro fuhr er ein um 12,5 Prozent besseres Ergebnis ein als 2018. Im Öffentlichen Bau erreichten die Umsätze 6,8 Mrd. Euro und erhöhten sich damit um 8,4 Prozent. Im Wirtschaftsbau stiegen die Erlöse um 4,8 Prozent auf 8,2 Mrd. Euro an.
Verbandsgebiet Jahr 2019:
Berlin
* Nachfrage legt erst im zweiten Halbjahr zu
* Bautätigkeit im Wirtschaftsbau geht zurück
Das Auftragsvolumen der Unternehmen des Berliner Bauhauptgewerbes erreichte dank kräftiger Zuwächse im zweiten Halbjahr 2019 ein Gesamtjahresergebnis von 3,6 Mrd. Euro, was einem Zuwachs von 9,2 Prozent auf das Vorjahr entsprach. Das höchste Wachstum verzeichnete dabei der Wirtschaftsbau. Hier stiegen die Auftragseingänge um 16,1 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro an. Im Wohnungsbau summierten sich die Bestellungen auf 1,6 Mrd. Euro. Das war ein Plus von 5,6 Prozent. Der Öffentliche Bau verzeichnete mit einem Volumen von 0,6 Mrd. Euro 2019 ein um 4,3 Prozent besseres Ergebnis als 2018.
Der Gesamtumsatz des Bauhauptgewerbes lag 2019 bei 3,5 Mrd. Euro und damit nur leicht über dem des Vorjahres (+1,0 Prozent). Ursächlich hing das mit der unbefriedigenden Entwicklung im Wirtschaftsbau zusammen. Dieser verfehlte mit Erlösen in Höhe von 1,4 Mrd. Euro, das Vorjahresergebnis um 3,0 Prozent. Im Öffentlichen Bau stieg der Umsatz dagegen um 4,3 Prozent auf 0,6 Mrd. Euro und im Wohnungsbau um 3,9 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro an.
Brandenburg
* Deutliche Nachfragesteigerung nach Bauleistungen
* Bautätigkeit im Wohnungsbau steigt sprunghaft an
2019 registrierte das Bauhauptgewerbe in Brandenburg einen Gesamtauftragseingang von knapp 3,0 Mrd. Euro. In Relation zum Vorjahr bedeutete das einen Zuwachs von 11,8 Prozent. Ausschlaggebend dafür war eine erhebliche Zunahme der Nachfrage nach Bauleistungen im Wirtschaftsbau des Landes. Der Auftragseingang erhöhte sich in diesem Segment in Bezug zum Vorjahr um 26,8 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. Ebenfalls positiv verlief die Entwicklung im Öffentlichen Bau. Die Gebietskörperschaften gaben Bestellungen im Wert von 1,0 Mrd. Euro auf, was in Relation zu 2018 einem Plus von 8,0 Prozent entsprach. Anders im Wohnungsbau. Hier sanken die Auftragseingänge um 3,6 Prozent auf 0,7 Mrd. Euro.
Das Bauhauptgewerbe erzielte im Kalenderjahr 2019 Umsatzerlöse in Höhe von 3,3 Mrd. Euro. Das waren 14,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Besonders rege gestaltete sich die Bautätigkeit im Wohnungsbau. Der Umsatz legte hier um 40,9 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro überdurchschnittlich stark zu. Auch der Öffentliche Bau zeichnete sich durch ein robustes Wachstum aus. Die Einnahmen des Bauhauptgewerbes stiegen hier um 7,1 Prozent auf 1,0 Mrd. Euro an. Im Wirtschaftsbau des Landes verbuchten die Bauunternehmen mit Umsätzen von 1,1 Mrd. Euro ein Jahresergebnis, welches nur leicht über dem des Vorjahres lag (+1,1 Prozent).
Sachsen
* Hohe Nachfragedynamik im Wohnungsbau und im Öffentlichen Bau
* Umsatz im Wohnungsbau in der Jahressumme rückläufig
Das sächsische Bauhauptgewerbe erhielt 2019 Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 5,8 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Zuwachs von 8,8 Prozent. Besonders kräftig erhöhte sich die Nachfrage nach Bauleistungen im Wohnungsbau. Die Bestellungen stiegen in diesem Segment um 17,4 Prozent auf 0,7 Mrd. Euro an. Kaum weniger dynamisch verlief die Entwicklung im Öffentlichen Bau. Dieser erreichte 2019 ein Auftragsvolumen von 2,5 Mrd. Euro und verzeichnete damit ein um 13,8 Prozent besseres Ergebnis als im Jahr davor. Der Wirtschaftsbau blieb trotz deutlich geringerem Zuwachs das stärkste Nachfragesegment. Der Auftragseingang lautete hier auf 2,6 Mrd. Euro (+2,5 Prozent).
Der Gesamtumsatz der Betriebe des Bauhauptgewerbes erreichte 2019 einen Umfang von 6,0 Mrd. Euro. Der Zuwachs in Relation zum Vorjahr belief sich auf 6,2 Prozent und hat sich damit im Vergleich mit dem Stand im ersten Halbjahr zum Jahresende hin halbiert. Ursächlich hing das mit der Bautätigkeit im Wohnungsbau zusammen. Hier verfehlte der Umsatz bei einem Volumen von 0,7 Mrd. Euro sein Vorjahresergebnis um 1,2 Prozent. Im Wirtschaftsbau erreichten die Umsatzerlöse eine Höhe von 2,9 Mrd. Euro. Das waren 3,5 Prozent mehr als 2018. Der Öffentliche Bau wuchs überdurchschnittlich. Mit einem Umsatzvolumen von 2,4 Mrd. Euro wurde 2019 der Vergleichswert des Vorjahres um 12,5 Prozent übertroffen.
Sachsen-Anhalt
* Nachfrage nach Bauleistungen im Wohnungsbau legt kräftig zu
* Bautätigkeit 2019 deutlich über der des Vorjahres
Im Bauhauptgewerbe von Sachsen-Anhalt wurde 2019 ein Gesamtauftragsvolumen in Höhe von 2,7 Mrd. Euro erfasst. Im Verhältnis zum Vorjahr waren das 5,7 Prozent mehr. Besonders stark stiegen die Order im Wohnungsbau. Der Auftragswert belief sich auf 0,3 Mrd. Euro, was im Vorjahresvergleich einem Zuwachs von 23,6 Prozent entsprach. Der Öffentliche Bau registrierte Bestellungen im Umfang von 1,0 Mrd. Euro (+6,1 Prozent). Im Wirtschaftsbau wurde mit einem Auftragsvolumen von 1,4 Mrd. Euro ein um 1,8 Prozent besseres Ergebnis verzeichnet als 2018.
Die Umsatzerlöse betrugen 2019 insgesamt 2,8 Mrd. Euro und waren damit um 11,5 Prozent höher als 2018. Besonders kräftig wuchsen sie im Wohnungsbau. Der Jahresumsatz erreichte hier 2019 0,4 Mrd. Euro, was einen Zuwachs von 18,2 Prozent bedeutete. Im Wirtschaftsbau erhöhten sich die Erlöse des Bauhauptgewerbes um 13,6 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro, im Öffentlichen Bau um 7,1 Prozent auf 1,0 Mrd. Euro.
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