Springers Premium-Gruppe muss Redaktionsjobs erhalten
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband fordert das Management des Springer-Konzerns auf, alle redaktionellen Arbeitsplätze bei der am heutigen Dienstag verkündeten Zusammenlegung mehrerer Titel zu erhalten. Der DJV reagiert damit auf eine Mitteilung von Springer, in der die Gründung der sogenannten Premium-Gruppe bekanntgegeben wird.
In ihr sollen die Welt-Gruppe, Politico Deutschland und Business Insider Deutschland gebündelt werden, wie es heißt. Wörtlich: „Durch diese neue Qualitätsjournalismus-Allianz, die Premium-Gruppe, können wir unseren Lesern und Anzeigenkunden maßgeschneiderte, ganz neue Lösungen anbieten und die Potentiale unseres transatlantischen Portfolios nutzen.“ Und weiter: „Jede Marke wird weiterhin journalistisch eigenständig agieren und ihr Publikum mit eigenen Produkten, Formaten und Plattformen ansprechen. Gleichzeitig werden sie als Kompetenzcenter für die gesamte Gruppe wirken.“ DJV- Bundesvorsitzender Mika Beuster begrüßt das Bekenntnis zum Qualitätsjournalismus, sieht aber die Gefahr des Arbeitsplatzabbaus:
„Die Bündelung von drei renommierten Titeln macht wirtschaftlich nur Sinn, wenn Springer dadurch Geld spart. Wie sich das mit dem beschworenen Qualitätsjournalismus verträgt, ist schleierhaft.“
Der DJV-Vorsitzende erinnert daran, dass der Medienkonzern seit Jahrzehnten eine „knallharte Renditepolitik“ verfolgt, die im Zweifel gegen die Beschäftigten durchgesetzt werde. „Das darf sich bei Welt, Politico und Business Insider nicht wiederholen“, fordert Beuster.
Darüber hinaus gelte es, das unverwechselbare Gesicht der drei Medienmarken zu erhalten.
Quelle und Kontaktadresse:
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