Pressemitteilung | Bundesverband Mediation e.V.

Sprachmittler:innen unterstützen geflüchtete Menschen in Deutschland in der Klärung von Konflikten

(Berlin) - Millionen Menschen finden seit vielen Jahren in Deutschland Zuflucht vor Krieg und Verfolgung. Die Integration in die neue Umgebung kann mit zahlreichen wechselseitigen Herausforderungen verbunden sein, die zu Konflikten führen. Um insbesondere geflüchtete Menschen in dieser schwierigen Situation zu unterstützen, bietet der Bundesverband MEDIATION (BM) nach einer erfolgreichen Pilotphase ab sofort kostenlose Mediationen mit Sprachmittler*innen an. Insgesamt stehen bereits über 80 Mediator*innen und 22 Sprachmittler*innen ehrenamtlich für Mediationen mit geflüchteten Menschen zur Verfügung.

Gerade erst in Deutschland angekommen, stürmen viele neue Eindrücke auf geflüchtete Menschen ein. Gleichzeitig sind sie oft in Sorge um Menschen, die sie zurücklassen mussten. "In dieser Ausnahmesituation kann es zu Konflikten in Unterkünften, mit Behörden, in der Nachbarschaft oder im sozialen Umfeld kommen. Mediation bietet hier eine gute Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen, Missverständnisse auszuräumen und Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten tragbar sind", betont Monika Knauer-Walter, 2. Vorsitzende des Bundesverbandes MEDIATION.

Um mit geflüchteten Menschen eine optimale Verständigung zu ermöglichen, konnten in Online-Kursen bundesweit 22 Sprachmittler*innen in die Grundlagen der Mediation eingeführt werden.

"Gutes Dolmetschen in der Mediation erfordert mehr als nur Sprachkenntnisse. Die Dolmetschenden müssen den Ablauf und die Grundhaltung in einer Mediation verstehen. Bestenfalls haben sie sogar selbst Erfahrungen mit Flucht oder in der Arbeit mit geflüchteten Menschen. Denn gerade hier ist es wichtig, die jeweilige Situation und die Bedürfnisse der Beteiligten optimal erfassen zu können", so Cornelia Stauß, Initiatorin des Projekts und Mitglied des BM im Regionalverband Berlin-Brandenburg.

Der Online-Kurs vermittelt den Teilnehmenden tiefgreifendes Wissen zu den unterschiedlichen Phasen einer Mediation und die Haltung eines/einer Mediator*in. Allparteilichkeit, Vertraulichkeit, Freiwilligkeit, Eigenverantwortung und Ergebnisoffenheit bilden das Fundament einer erfolgreichen Mediation, in der alle Beteiligten ihre Anliegen einbringen und Lösungen finden können.

Insgesamt stehen bereits über 80 Mediator*innen und 22 Sprachmittler*innen ehrenamtlich für Mediationen mit geflüchteten Menschen zur Verfügung. Sie alle besitzen die notwendigen Kompetenzen und Erfahrungen, um geflüchtete Menschen bei der Lösung ihrer Konflikte kompetent zu unterstützen.

"Dass dieses Projekt jetzt so an den Start gehen kann, ist großartig", freut sich Robert Erkan, Vorstandsmitglied des BM. "Wir möchten damit einen gesellschaftlichen Beitrag für Integration und das Zusammenleben leisten", so Robert Erkan weiter.

Geflüchtete Menschen können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 247 36 76 an die allgemeine Konflikthotline des BM wenden. Die Hotline ist kostenfrei und täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr deutschsprachig besetzt, samstags von 16:00 bis 20:00 Uhr auch in englischer Sprache.

Neben Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch stehen derzeit Sprachmittler*innen in Albanisch, Arabisch, Bengali, Dari, Hindi, Paschtunisch, Polnisch, Russisch, Türkisch, Ukrainisch, Urdu, Usbekisch und Vietnamesisch zur Verfügung.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Mediation e.V. Pressestelle Wittestr. 30k, 13509 Berlin Telefon: (030) 43 57 25 30, Fax: (030) 43 57 25 31

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