Pressemitteilung | Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V. (DStGB)

Sprachförderung für Zuwanderer ausweiten

(Berlin) - „Der Erwerb von Deutschkenntnissen ist die wichtigste Säule der Integration von Zuwanderern. Daher fordern die Kommunen eine Ausweitung der Sprachförderung des Bundes.“

Dies sagte Erster Bürgermeister Claus Pierer, Vorsitzender des Rechts- und Verfassungsausschusses des DStGB, nach einer Sitzung des Ausschusses heute in Langenau zu den Plänen der Bundesregierung, den vom Bund geförderten Sprachunterricht für Zuwanderer grundlegend zu reformieren.

„Wir begrüßen, daß mit der Reform neue Qualitätsstandards und Tests eingeführt und dass die Sprachkurse auch in Teilzeit mit nur wenigen Stunden pro Woche angeboten werden sollen. Dann können Zuwanderer den Unterricht mit einer Arbeitsaufnahme vereinbaren“, ergänzte Uwe Lübking, Beigeordneter des DStGB.

„Allerdings reicht der jetzt vorgesehene Finanzumfang von rund 320 Mio DM nicht aus“, so Lübking weiter. „Damit können höchstens 110.000 Ausländer und Spätaussiedler pro Jahr gefördert werden, der Bedarf liegt nach Schätzungen aber bei mindestens 180.000 Personen pro Jahr. Außerdem muß gerade für jugendliche Spätaussiedler mehr getan werden als bisher und nicht weniger, so wie vorgesehen.“

Ausschussvorsitzender Pierer: „Die Städte und Gemeinden betreiben schon seit langem mit großem finanziellen Aufwand eine eigene lokale Integrationspolitik, z. B. durch besondere Müttersprachkurse in Kindergärten, bei der Stadtentwicklung und durch besondere Freizeitangebote. Dafür brauchen wir mehr Freiraum und bessere Rahmenbedingungen durch staatlich finanzierte Integrationsprogramme in den Bereichen Sprache, berufliche Qualifizierung, gesellschaftliche Orientierung und Beratung, die mit den Kommunen abgestimmt sind. Das muß zwingender Bestandteil einer neuen Zuwanderungspolitik in Deutschland sein.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) Marienstr. 6 12207 Berlin Telefon: 030/773070 Telefax: 030/77307200

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