Spediteure fordern Korrekturen beim Mindestlohngesetz
(Frankfurt am Main) - Die Speditions-und Logistikunternehmen in Hessen und Rheinland-Pfalz können weitestgehend auf ein erfolgreiches Jahr 2014 zurückblicken. Das Jahr 2015 und die Zukunft stellt die Branche jedoch vor eine Vielzahl an Herausforderungen, wie auf dem von über 100 Teilnehmern besuchten Speditions- und Logistiktag Hessen/Rheinland-Pfalz deutlich wurde. Im Fokus stand auf dieser Jahrestagung des Speditions- und Logistikverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz e.V. (SLV) vor allem das Mindestlohngesetz. Dabei bereitet jedoch nicht die Lohnhöhe von Euro 8,50 der Branche Sorgen, sondern der unverhältnismäßige bürokratische Verwaltungsaufwand und eine völlig praxisfremde Auftraggeberhaftung. "Die verschuldensunabhängige Auftraggeberhaftung hängt wie ein Damoklesschwert über den Unternehmen", erläutert Peter Plank (Hellmold &Plank, Gießen) Vorstandsvorsitzender des SLV, "denn kein Spediteur kann sich auch mit noch so vielen Verpflichtungserklärungen von Geschäftspartnern gegen dieses Risiko absichern."
Große Probleme bereitet auch die immer maroder werdende Infrastruktur. "Die Vollsperrung der Schiersteiner Brücke kostet die Mitgliedsunternehmen in der Region mehrere Millionen Euro und die Umwelt eine erhebliche Mehrbelastung an Emissionen", berichtet Thorsten Hölser Geschäftsführer des SLV. Trotz der zusätzlichen im Bundeshaushalt für die nächsten Jahre eingestellten Mittel, ist die Verkehrsinfrastruktur weiterhin massiv unterfinanziert. Die hessischen und rheinland-pfälzischen Spediteure begrüßten daher mit Spannung den hessischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek al-Wazir, um von ihm aus erster Hand mehr über die Pläne der zukünftigen Verkehrspolitik für die Region zu erfahren. Die für die Branche notwendige Infrastruktur zu sichern, sei eines der Hauptziele der schwarz-grünen Verkehrspolitik. "Bis 2022 möchten wir 385 Millionen Euro in die Sanierung der Landesstraßen stecken, in insgesamt rund 540 Einzelbaumaßnahmen. Auch bei den Bundesautobahnen und Bundesstraßen wird dieses Jahr eine Rekordsumme investiert und gleichzeitig erstmals mehr in die Sanierung als in den Neubau gesteckt," berichtete Minister Al-Wazir den Spediteuren.
Mit Sorge betrachten die Speditionsunternehmen auch die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt. Zwar konnten im Jahre 2014 entgegen dem bundesweiten Trend wieder Steigerungen der Ausbildungszahlen in beiden Bundesländern verzeichnet werden, der demografische Wandel und der Akademisierungswahn werden die Branche in den nächsten Jahren jedoch vor große Herausforderungen bei der Besetzung der Ausbildungsplätze stellen.
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