Pressemitteilung | Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV)

Sparkassen-Finanzgruppe stellt Finanzierungsvolumen von einer Milliarde Euro zur Beseitigung der Hochwasserfolgen bereit

(Berlin) - Für Aufbaumaßnahmen nach den verheerenden Hochwassern in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und möglicherweise auch Niedersachsen werden die deutschen Sparkassen und Landesbanken ein Finanzvolumen in Höhe von einer Milliarde Euro zur Verfügung stellen. 500 Millionen Euro werden teilweise zinslos, teilweise zu besonders günstigen Zinssätzen bereit gestellt. Zusammen mit den bereits bewilligten Fördermitteln des Bundes werden die Sparkassen in den betroffenen Gebieten mindestens 2,8 Milliarden Euro zum Wiederaufbau nach den Hochwasserschäden einsetzen können. Dies teilten der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Dr. Dietrich H. Hoppenstedt, und das Geschäftsführende Vorstandsmitglied, Thomas Mang, am 22. August in Berlin mit.

In einer außergewöhnlichen Solidaritätsaktion aller deutschen Sparkassen und Landesbanken werden 500 Millionen Euro in einem Finanzierungsfonds zur Verfügung gestellt. Hieraus werden einerseits Kredite für mittelständische Unternehmen und Freiberufler ausgegeben. Diese Mittel werden im ersten Jahr zinsfrei gewährt, im zweiten Jahr mit einem bezuschussten Zins von 3 Prozent angeboten. Die Kredite sind gebührenfrei und werden für zwei Jahre tilgungsfrei angeboten. Mittelständische Unternehmen können diese Kredite für notwendige Renovierungsmaßnahmen, Ersatzinvestitionen und einen neuen Lageraufbau verwenden. Andererseits werden aus diesem Fonds für Privatkunden Finanzierungsmittel für Renovierungsmaßnahmen und Hausrat zu einem Zinssatz von 2,5 Prozent auf zwei Jahre fest angeboten.

Dieser Sonderfonds wird in gleicher Höhe durch die örtlichen Sparkassen mit weiteren 500 Millionen Euro dotiert. Die Finanzierungsbedingungen werden dort von den Sparkassen selbst festgelegt.

Die Sparkassen-Finanzgruppe hat bei ihren Programmen darauf geachtet, dass die Hilfen unmittelbar die Bundes- und Landeshilfen im notwendigen Umfange ergänzen. Eine Finanzierung für mittelständische Unternehmenskunden beispielsweise kann zu 75 Prozent aus über die Förderinstitute zur Verfügung gestellten, zinsbegünstigten Fördermitteln, zu 12,5 Prozent aus dem Sparkassenfonds zinsfrei bzw. zinsbegünstigt und zu weiteren 12,5 Prozent aus Mitteln der örtlichen Sparkassen sichergestellt werden.

Nach den Worten von Hoppenstedt handelt es sich um ein einzigartiges zinsbegünstigtes Programm, das auf die besondere Lage der Hochwassergeschädigten eingehen soll. Insbesondere werde Rücksicht darauf genommen, dass viele Privatbürger und mittelständische Unternehmen ansonsten auf absehbare Zeit nicht in der Lage sein werden, ihre bisherigen Kredite zu bedienen oder neue aufzunehmen. Der Sonderfonds der deutschen Sparkassen und Landesbanken dient deshalb auch dazu, die örtlichen Sparkassen in die Lage zu versetzen, im Rahmen von Gesamtfinanzierungsvereinbarungen Stundungen, Streckungen und Zinsverbilligungen vorzunehmen.

Gleichzeitig teilte Hoppenstedt mit, dass auch die Sparkassen selbst durch die Hochwasserschäden massiv geschädigt worden seien. In nahezu 30 Sparkassen seien Geschäftsstellen evakuiert und zum Teil auch vollständig zerstört worden. Dies gelte auch in erheblichem Unfang für technische Anlagen. Die genauen Schäden seien hier noch nicht absehbar. Zwischenzeitlich seien jedoch alle betroffenen Sparkassen wieder arbeitsfähig. Auf den Einsatz überschwemmter Geschäftsstellen kann jedoch nicht zurückgegriffen werden. Hier haben benachbarte Sparkassen-Geschäftsstellen die Arbeit übernommen. Teilweise wurden auch aus übrigen Regionen der Bundesrepublik mobile Geschäftsstellen in die betroffenen Gebiete gebracht und stellen dort die kreditwirtschaftliche Versorgung sicher.

Hoppenstedt dankte allen Mitarbeitern, Hilfsorganisationen und den freiwilligen Helfern, die auch Sparkasseneinrichtungen vor dem Hochwasser bewahrt oder sich zumindest darum bemüht haben. Ein besonderer Dank gelte auch den vielen tausend Mitarbeitern der Sparkassen selbst, die in einer beispiellosen Solidaritätsaktion den Kollegen in betroffenen Instituten beigesprungen seien, zum Teil auch in Hochwassergebieten noch Dienst leisten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV), Berlin Behrenstr. 31 10117 Berlin Telefon: 030/202250 Telefax: 030/20225250

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