Pressemitteilung | Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV)

Sparkasse mit verbessertem Jahresüberschuss

(Berlin) - Die 562 deutschen Sparkassen haben im Geschäftsjahr 2000 einen Jahresüberschuss in Höhe von 2,5 Mrd. Euro und damit 11 Prozent mehr als im Jahr 1999 erzielen können. Die Landesbanken konnten ihr Bewertungsergebnis nach Bewertung nach den bisher vorliegenden vorläufigen Zahlen deutlich steigern. Hier ist von dem besten Ergebnis der letzten zehn Jahre auszugehen. Dies erläuterte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) am Dienstag anlässlich der Bilanzpressekonferenz des Verbandes in Frankfurt/M.
Mit einem Marktanteil von mehr als 36 Prozent haben sich die Sparkassen und Landesbanken im Jahr 2000 in einem harten Wettbewerb behauptet. Während die Landesbanken ihre Bilanzsumme um 6,8 % auf 1.223 Milliarden Euro steigern konnten, erhöhte sich diese bei den Sparkassen um 3,1 % auf 954 Milliarden Euro. Wegen des niedrigeren operativen Ergebnisses verdient das Geschäftsjahr 2000 nach Angaben von Hoppenstedt allerdings nur das Prädikat „noch befriedigend“.

Hauptmotor der bilanziellen Wachstumsdynamik bei den Landesbanken war die kräftige Aufstockung der Wertpapier-Eigenanlagen. Ein etwas geringeres Wachstum weisen hingegen die Ausleihungen an Nichtbanken auf.

Die privaten Kunden haben 2000 bei den Sparkassen rund ein Sechstel mehr Geldvermögen angelegt als im Vorjahr. Dieses Wachstum kam allerdings ausschließlich dem Wertpapiergeschäft zugute, während sich die bilanzwirksamen Einlagen zurück entwickelten. Motor der insgesamt sehr erfolgreichen Entwicklung war dabei erneut das Investmentfonds-Geschäft. Hier konnten die Sparkassen Fonds für insgesamt 19,4 Milliarden Euro zusätzlich verkaufen und damit das Rekordjahr 1999 nochmals übertreffen. Allein 13,3 Milliarden Euro entfielen dabei auf die Fonds der zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörenden DGZ·DekaBank, die durch die starke Vertriebsleistung der Sparkassen mit rund 30 % Marktanteil zum Marktführer im Neuabsatz wurde. Hoppenstedt kündigte an, dass die DGZDekaBank auch beim verwalteten Vermögen noch in diesem Jahr die Marktführerschaft übernehmen wird.

Der Kreditbestand der Sparkassen stieg um 3,9 % auf 575,4 Milliarden Euro. Dabei sind die Unternehmenskredite bei den Sparkassen mit plus 6 % stärker als im Branchendurchschnitt gestiegen. Deutlich zurückhaltender zeigte sich hingegen das Wohnungsbau-Kreditgeschäft.

Durch die Geldanlagen in nicht bilanzwirksamen Anlagen hatten die Sparkassen 2000 höhere Refinanzierungskosten zu verzeichnen. Der Zinsüberschuss betrug nur noch 2,27 % der Durchschnittsbilanzsumme. Hingegen hat sich Provisionsüberschuss in den letzten drei Jahren in absoluten Zahlen um rund 1/3 erhöht. Beim Gewinn vor Steuern ergibt sich ein Ergebnis von 0,57 % der DBS nach 0,61 % in 1999. Der Jahresüberschuss stieg auf 0,26 % der DBS. Ein Jahr zuvor waren es 0,24 %.

Mit einer sehr günstigen Aufwandsrentabilität von 68 % liegen die Sparkassen weiterhin an der Spitze vergleichbarer Institute. Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern beträgt immerhin 15 %.

Für dieses Jahr kündigte Hoppenstedt an, dass die Institute ihr Vertriebssystem noch schlagkräftiger gestalten werden. Dabei geht es einmal um die Neuverteilung von Aufgaben zwischen den Geschäftsstellen. Für Firmenkunden, Immobilienfinanzierungen und Vermögensanlagen werden spezialisierte Beratungscenter eingerichtet. Daneben tritt als zweiter Baustein die Multikanal-Strategie. Schon heute können bei fast allen Sparkassen Bankprodukte online gekauft werden. Diese Angebote sollen jedoch noch stärker miteinander zu einem Gesamt-Online-Auftritt eines jeden Hauses verbunden werden. Den dritten dritten Baustein stellt der Einstieg in das reine Online-Geschäft dar. Erst vor wenigen Tagen hatte die Sparkassen-Finanzgruppe den Online-Broker pulsiv.com übernommen.

Bei der EU-Diskussion um die Haftungsgrundlagen von Sparkassen und Landesbanken geht der DSGV-Präsident davon aus, dass die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern mit einer abgestimmten Position auf die EU-Kommission zugehen und die Fragestellungen befriedigend lösen könne. Er signalisierte erneut die Bereitschaft, mit der Kommission über die künftige Ausgestaltung der Haftungsgrundlagen zu einer Übereinkunft zu kommen. Die Konferenz der Ministerpräsidenten werde sich Anfang April mit diesen Fragen beschäftigen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV), Berlin Behrenstr. 31 10117 Berlin Telefon: 030/202250 Telefax: 030/20225250

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