Spaltung der Gesellschaft verhindern
(Bonn) - Der jüngste WSI-Verteilungsbericht der Hans-Böckler-Stiftung weist auf eine wachsende Einkommensungleichheit in Deutschland hin. Deutschland benötige eine wirksamere Verteilungspolitik, um zu verhindern, dass soziale Teilhabe zum Privileg einer immer weiter schrumpfenden Zahl wird, findet die Vorsitzende des BDH Bundesverband Rehabilitation, Ilse Müller:
"Deutschland wird seiner wachsenden Gerechtigkeitslücke nicht Herr. Der jüngste WSI-Verteilungsbericht der Hans-Böckler-Stiftung unterstreicht die Reihe bedenklicher Meldungen über steigende Armutsquoten im Bundesgebiet. Es wäre zielführend, den bevorstehenden Bundestagswahlkampf zu nutzen und Fragen der sozialen Gerechtigkeit zu thematisieren und Maßnahmen einer effektiven Umverteilungspolitik zu treffen. Im Kern muss es darum gehen, die drängendsten Stellschrauben in der Sozialpolitik so zu bedienen, dass der ärmere Teil der Bevölkerung dies auch in der Geldbörse spürt. Eine wachsende Zahl von Familien wartet auf effektive Lösungen für bezahlbaren Wohnraum, der nur über eine deutliche Ausweitung des sozialen Wohnungsbaus entstehen kann. Hier den Hebel anzusetzen, wäre effektiv und nachhaltig wirksam. Im Kampf gegen Kinderarmut sollte neben einer Kindergrundsicherung vor allem die Bildungsgerechtigkeit zum Leitbild der Politik ausgerufen werden. Ein wirtschaftlich starkes Land wie Deutschland darf nicht zulassen, dass die Gesellschaft ökonomisch weiter auseinanderdriftet und letzten Endes der Geldbeutel der Eltern über Erfolg und Misserfolg der Kinder entscheidet. Unsere Gesellschaft muss ihre soziale Durchlässigkeit kritisch prüfen und faire Startchancen für Jedermann sicherstellen."
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